Flens konnte 2022 vom steigenden Bierkonsum kaum profitieren.
Die Flensburger Brauerei konnte ihren Absatz im vergangenen Jahr stabil halten. Für das laufende Jahr kündigt das Unternehmen Preiserhöhungen an – und auch im Management soll es Veränderungen geben.
Die
Flensburger Brauerei hat
Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr
2022 gezogen. Während die
Brau-Branche insgesamt laut Daten des Statistischen Bundesamtes um
2,7 Prozent zulegen konnte,
stagnierte der Absatz des "Flens"-Brauers. Insgesamt erreichte der Hersteller ein Plus von 0,5 Prozent auf 637.000 hl und blieb damit unter Zuwachsraten von Großbrauern wie Krombacher, Veltins oder Warsteiner. "Wir sind noch nicht wieder auf dem Level von 2019 angekommen. Und das kann auch noch dauern", betont Geschäftsführer Andreas Tembrockhaus. "Es wird ein turbulentes Jahr, aber wir werden neue Maßnahmen in Angriff nehmen, um die schwere Zeit so gut wie möglich überstehen zu können."
Im Gegensatz zu Konkurrenten wie
Radeberger konnte der Hersteller im vergangenen Jahr auf Preiserhöhungen verzichten, da alle Rohstoffe noch vor den Preissteigerungen vor dem Ukraine-Krieg beschafft werden konnten. "2022 hatten wir stabile Preise, das wird sich dieses Jahr ändern – was schon vorab zu erwarten war", so Tembrockhaus. Den Umfang der Preiserhöhung für Endverbraucher durch den Handel schätzt er auf circa 1,50 Euro pro Kasten.
Neues Etikett kommt bald
Sylke Moerke,
Geschäftsführerin der Technik, betont die ebenso spürbaren Turbulenzen auf der Beschaffungsseite. Die Versorgung mit Rohstoffen, Papier, Glasflaschen, Verpackungsmaterial gestaltete sich schwierig. Trotzdem habe Flens eine Lieferquote von 99,5 Prozent erreicht. "Im letzten Geschäftsjahr war es unser Fokus und es wird auch weiterhin unser Fokus bleiben, eine zuverlässige Versorgung zu gewährleisten", so Moerke.
Andreas Tembrockhaus kündigt für Ende des Jahres seinen altersbedingten
Rückzug als Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb an. Übernehmen wird
Jörn Schumann, der bereits für das Unternehmen im Marketing tätig ist. Er ist unter anderem dabei, die Marke der Brauerei aufzuwerten. Ein moderneres Etikett soll schon in den nächsten ein bis zwei Monaten auf den Flaschen zu finden sein.
Neue Projekte geplant
Für das Jahr 2023 plant die Brauerei zudem neue Projekte, um nachhaltiger zu wirtschaften und sich der CO2-Neutralität zu nähern. Mit dem sogenannten Transformationsprojekt soll Energie aus regenerativen Quellen gezogen werden. Dafür wird eine Photovoltaikanlage installiert. Außerdem kooperiert Flens mit der NGO Orca. Gemeinsam wird nach Lösungen gesucht, um
Emissionen am Standort weiter reduzieren zu können. Ebenfalls in Planung ist ein neues Sudhaus, das ab diesem Jahr geplant und perspektivisch 2026 in Betrieb genommen werden soll.