Einwegbecher oder Mehrweg-Alternative? Der smarte Mülleimer trennt sortenrein.
Messe, Stadtfest, Weihnachtsmarkt. Überall isst und trinkt man im Gehen und Stehen. Ein smarter Eimer könnte nun Einweg- und Mehrweggeschirr so auseinandersortieren, dass beide am jeweils richtigen Ort landen: Recycling- oder Kompostieranlage oder eben Spülmaschine.
Dass Einweggeschirr recyclingfähig ist, hilft nur dann, wenn es auch sortiert gesammelt wird. Dasselbe gilt für Becher und Schalen aus kompostierfähigen Materialien. Mehrwegschalen, -becher und -besteck dagegen kommen nur gut an, wenn sie leicht – also nutzerfreundlich – zurück in den Kreislauf gelangen. Müssen sie zu lange mitgeführt werden oder ist der Weg zur Rückgabe zu weit, stören sie und werden nicht mainstreamfähig.
Mülltrennung auf smarte Art
Für beide Wege hat das Berliner Start-up 1Less eine Lösung gefunden, die zudem kontaktlos und damit infektionssicher funktionieren soll. Das automatisierte Mülleimer-System eigne sich für Indoor- und Outdoor-Events wie Messen, Stadtfeste, aber auch für Restaurantketten oder zum Beispiel Verkehrsgastronomie an Flughäfen und in Bahnhöfen.
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Internet-of-Things-Technologie und RFID-Etiketten werden wiederverwendbare Becher, Teller und Bestecke automatisch in den Mülleimern separiert. Der 1Less-Spezial-Mülleimer trennt andere Abfälle und wiederverwendbare Poolsystemteile voneinander und bringt sie auf separate Wege. Für die Reinigung bringt das Servicepersonal die Behälter mit Mehrweg-Geschirr zu den Spülmaschinen-Stationen vor Ort.
Pilot-Partner willkommen
Auch für die weit verstreuten gastronomischen Locations an Verkehrsstandorten wie Flughäfen oder Bahnhöfen, sorgen die 1Less-Mülleimer dafür, dass Einwegbecher ins Recycling oder Kompostieren gelangen und die Mehrwegbehälter zu den professionellen Spülanlagen.
So komme das System ohne Pfand und direkte Kontakte aus, erläutert
Boris Jebsen, Gründer und CEO von 1Less. Einsatzorte seien Konferenzen, Flughäfen, Zoos, Einkaufszentren und Vergnügungsparks sowie Campus-Betriebe oder auch städtische oder Messe-Events. Seine Erkenntnis in Sachen Verpackungsmüll: "Ich bin selbst in der Veranstaltungsbranche aktiv und habe in den vergangenen Jahren erkannt, dass wir ein Teil des Problems sind. Jetzt nutzen wir unsere Kenntnis der Branche, um das Einwegplastikproblem systematisch zu lösen." Die Premiere hatte 1Less für die
Grüne Woche in Berlin im Januar geplant. Dieser Termin findet nun nicht statt. Umso mehr
sucht das Start-up Partner für Pilotprojekte, um das System in der Praxis zu testen, zu demonstieren und wenn nötig zu optimieren.