München

Do & Co übernimmt Arena One

Der Düsseldorfer Energiekonzern E.on verkauft seine Tochtergesellschaft Arena One GmbH (Hospitality-Partner für Stadien und Multifunktionsarenen sowie sportliche Großevents) an den Wiener Catering-Konzern Do & Co. Damit ist der 54-jährige Unternehmer Attila Dogudan (im Bild) künftig auch Gastronom in der Allianz Arena der bayerischen Hauptstadt.

Interessenten kamen aus ganz Europa, in der finalen Bieterrunde soll auch Michael Käfer dabei gewesen sein.

Arena One erlöste 2012 68 Mio. € (+ 3 %). Die Company wurde 2004 gegründet, 2006 hat man einen großen Teil der Münchner Haberl-Gastronomie übernommen, darunter alle Einheiten im Olympiapark. Seither ist die Organisation, zu der auch die rund 30 Betriebsrestaurants von E.on gehören, ständig gewachsen und immer internationaler geworden.

Im Ranking der größten Gastronomen Deutschlands von food-service stand Arena One in den letzten beiden Jahren jeweils auf Platz 33.

Der neue Hausherr, Attila Dogudan, gehört zu den führenden und faszinierendsten Playern unserer Branche. Sein 1982 gegründetes Unternehmen – seit einigen Jahren an den Börsen in Wien und Istanbul notiert – erzielte im jüngsten Geschäftsjahr 576,2 Mio. € Erlöse (+23,6 %), davon rund 400 Mio. im Airline-Catering. Rund 60 Fluggesellschaften werden von Do & Co beliefert, Starkunde ist Turkish Airlines. Da lautet seine Aufgabe, mit dem Konzept ‘Flying Chefs‘ die Fluggesellschaft über außergewöhnliche Foodservice-Leistungen auf die Weltkarte zu bringen. Diese Idee geht zurück auf die frühen 80er Jahre, als Dogudan exklusiver Caterer der Airline seines Freundes Nicki Lauda war. Überragend ist das Image von Do & Co auch als Betreiber von Airline Lounges.

Das Profil der größten Foodservice-Company Österreichs – neben McDonald’s – ist Premium-Catering vom Allerfeinsten. Die Marke steht synonym für topp Kreativität, topp Produkte, topp Service – und: topp Preise. Dogudan bewirtet die VIPs dieser Welt, seine kulinarischen Großereignisse wie die Formel I-Rennen haben ihm ein einzigartiges exklusives Image verschafft. Logistische Schützenhilfe liefern Flugcatering-Küchen in Europa und Nordamerika.

Mit internationalem Eventcatering erzielte Do & Co im letzten Geschäftsjahr 71 Mio. €, auf Restaurants, Lounges und Hotels entfielen knapp 105 Mio. €. Jüngste Entwicklung: die Lifestyle-Marke Henry, sprich Gourmetfood to go. Seit einiger Zeit betreibt Do & Co auch das Catering der österreichischen Bundesbahn (täglich 160 Züge).

Der Kauf von Arena One dürfte für die Wiener sowohl in München als auch europäisch hochstrategische Bedeutung haben, hat man doch in den letzten Jahren in Bayerns Hauptstadt nicht wirklich glücklich agiert. Überhaupt war der deutsche Markt in seiner Bedeutung im globalen Portfolio von Do & Co zurückgefallen.

Der Energiekonzern E.on will sich wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren, so die Begründung des Verkaufs. Teil des Maßnahmen-Pakets sei es, sich von Randengagements zu trennen. Kein Geheimnis, man kämpft mit den Folgen der Energiewende, und da rücken Essen und Trinken in der Prioritätenskala dann weit weg.

www.arena-one.com
www.doco.com
www.eon.com

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