Zwei Monate lang hat sich in Bochum und Hattingen das ’Menü-Karussell’ ’gedreht’ – mit so großem Erfolg wie ihn sich die 30 beteiligten Gastronomen selbst nicht erwartet hätten. Initiator und Unterstützer der Aktion, bei der es pro Restaurant jeweils ein hochwertiges Vier-Gänge-Menü zum Festpreis zwischen 27,90 € und 39,50 € inklusive Wein und Mineralwasser gab, waren die Privatbrauerei Moritz Fiege und Niggemann Food Frischemarkt.
„Was uns verblüfft hat, war vor allem das sehr persönliche Verhältnis zwischen Gastronomen und Gästen, das sofort entstand, obwohl etwa 50 % der Menü-Gäste den jeweiligen Betrieb zum ersten Mal besucht haben“, freut sich Herwig Niggemann. Das Karussell versteht sich auch als oppositionär zum Gutscheinbuch, bei dem die Billig-Mentalität im Vordergrund stehe. Es gehe viel mehr um Value for Money und Verwöhnprogramm: „Unsere Gäste waren sich bewusst, dass sie eine Art VIP-Status hatten und wurden auch so behandelt. Einige kamen bis zu 5 Mal innerhalb des Aktionszeitraums. Ich denke, wir haben das Thema Menü für die Ruhrgebietsgastronomie ganz neu belebt.“ Und das gilt für gehobene Restaurants ebenso wie für ’jüngere Konzepte’. „Viele Gäste fühlten sich ’wie eingeladen’, weil sie nichts mehr auswählen mussten und keinen ’Stress’ mit der Weinkarte hatten“, erzählen die Veranstalter.
Bis zu 500 Karussell-Menüs verkauften einzelne Betriebe. Besonders beliebt waren die Angebote bei Gruppen und Familien von 4-6 Personen, aber auch Reservierungen von bis zu 20 Gästen waren zu bewältigen. Dank zahlreicher Zusatzverkäufe stieg der Durchschnittsbon vielfach auf 50 € - „für das Ruhrgebiet ist das sensationell“, so Niggemann.
Im kommenden Jahr soll die Aktion erneut das Geschäft in den Monaten Februar und März beleben. „Dann wollen wir auch gezielt die Weihnachtszeit nutzen, um noch mehr Geschenkgutscheine im Vorfeld zu verkaufen“, erklärt Herwig Niggemann. Arbeiten will man außerdem an der Präsentation der Betriebe in der ’Karussell’-Broschüre sowie am Wording bei der Menübeschreibung. Niggemann: „Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Gäste hier extrem sensibel sind. Eine ungeschickte Formulierung auf der Speisekarte kann erfolgsentscheidend sein.“
Weitere Learnings: Für ein attraktives Angebot sind die Gäste durchaus bereit, weitere Anfahrten auf sich zu nehmen: „Der erfolgreichste Betrieb, ’Zum Hackstück’ in Hattingen (500 verkaufte Menüs), war gleichzeitig derjenige, der am weitesten vom Zentrum der Aktion entfernt war.“ Und: Gutes Marketing zahlt sich auch für kleinere Betriebe einfach aus. „Es geht um den Kick mehr, den man den Gästen heute bieten muss.“ Der Werbeetat des ’Menü-Karussells’ von insgesamt 30.000 € wurde je zur Hälfte von den Gastronomen und von Sponsoring-Partnern aus der Industrie bestritten. „Dank der Kooperation waren das gerade mal 500 € pro Betrieb“, erklärt Niggemann. „die aber zu großem Erfolg für Umsatz und Image und vor allem für die Motivation der teilnehmenden Gastronomen geführt haben.“
www.menue-karussell.de
www.moritzfiege.de
www.niggemann.de