Frankfurt am Main

Horst Schulze plant Solis-Hotel in Mainmetropole

Der frühere Ritz-Carlton-Chef Horst Schulze plant in Frankfurt den ersten Ableger seiner neuen Gruppe Solis-Hotels & Resorts. Auf dem Gelände des ehemaligen Bundesrechnungshofs will er ein 348-Zimmer-Hotel der Vier-Sterne-Marke Solis betreiben, mit Spa, zwei Restaurants, Tagungsräumen, Ballsaal und Tiefgarage.



Im Januar hatte es von Seiten der Developer geheißen, man habe einen Hotelbetreiber der „absoluten Luxusklasse“ gefunden. Das scheint Schulzes Vier-Sterne-Solis-Gruppe gewesen zu sein. Der deutsche „Hotel-Pionier“ Horst Schulze hat nach seinem Ausscheiden bei Ritz-Carlton in den vergnagenen Jahren eine neue Gruppe geformt: Die West Paces Hotel Group mit den Marken Capella-Hotels als Spitzenprodukt und Vier-Sterne-Häusern namens Solis.



„Service-Kompromisse wird es bei den zukünftigen Hotels nie geben“, betonte er, der bei Ritz Carlton ausgeschieden war, als Marriott 100 Prozent der Anteile übernommen hatte und er die Umsetzung seiner hohen Qualitätsansprüche gefährdet sah. Gästepflege und Service seien nun mal entscheidend für die wirkliche Klasse eines besonderen Hotels, findet Schulze. Ab Sommer 2007 soll das im Solis Frankfurt zu erleben sein.



Wenn denn alles so hinhaut wie sich die Beteiligten dies vorstellen. Denn das Haus mit dem Projektnamen Grandhotel Paulskirche hat eine wechselvolle Geschichte. Im Windschatten des Frankfurter Hofs hatten erst Dorint, dann Hyatt Betreiberinteressen angemeldet, sind jedoch längst wieder ausgestiegen. Das seit dem Jahr 2000 leer stehende Grundstück unweit von Paulskirche und Main und die Gebäude wurde zu einem – nach Expertenmeinung „völlig überteuerten“ – Kaufpreis von damals 60 bis 70 Mio. DM von einer Investorengruppe erworben, zu der auch die Familie Diefenhofen aus dem Dorint-Umfeld gehörte.

Folgerichtig trat 2002 die Dorint AG als Betreiberin eines geplanten Fünf-Sterne-Plus-Hotels auf den Plan. Das Dorint-Hotel mit 500 Zimmern sollte im März 2004 fertig gestellt sein. Die Dorint-Gruppe verabschiedete sich dann in ihrer neuen Allianz mit Accor aus einigen ambitionierten Projekten aus der Amtszeit des einstmaligen Vorstandschefs Alfred Weiss. Das Grandhotel an der Paulskirche gehörte dazu.



Dort folgten Probleme der Investoren untereinander und mit den Banken. Seither habe das Projekt bei allen in Frage kommenden Investoren, Banken und Fonds auf dem Tisch gelegen, heißt es in der Branche. Im Juli 2003 meldete die Eurogrund dann mit Grand Hyatt einen neuen Betreiber für Frankfurts Bundesrechnungshof-Areal und gab die Eröffnung mit Sommer 2005 an. Jetzt, im Sommer 2005, ist von Hyatt keine Rede mehr. Als neue Betreiber des Projekts gingen die Solis Hotels & Resorts an die Öffentlichkeit. Sie haben einen umsatzabhängigen Pachtvertrag ausgehandelt und gehen mit dem Entwurf der Frankfurter Architekten Jourdan & Müller aus dem Jahr 2003 an den Start. Waren bei Dorint 500, nach Hyatt-Planung dann 372 Zimmer vorgesehen, hat sich die Konfiguration inzwischen auf 348 Zimmer reduziert. Die Innenarchitektur übernimmt Peter Silling, der unter anderen Schloss Bensberg und Ritz-Carlton Berlin eingerichtet hat. Barbara Goerlich
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