Dehoga-Branchenbericht

Langer Winter bremst Wachstum

Der lang anhaltende Winter hat die Geschäfte in der deutschen Hotellerie und Gastronomie ausgebremst. „Gerade die Gastronomie und die Ferienhotellerie litten unter dem langen, harten Winter. Und auch die Eurokrise bleibt ein großer Unsicherheitsfaktor“, erklärte Dehoga-Präsident Ernst Fischer bei der Vorstellung des aktuellen Branchenberichtes auf der Jahrespressekonferenz des Dehoga Bundesverbandes am heutigen Donnerstag in Berlin.

Der Verband legt seine repräsentative Konjunkturbeobachtung des gastgewerblichen Marktes bereits zum 28. Mal vor. Grundlage sind Befragungen von 5.000 Hoteliers und Gastronomen in ganz Deutschland.

Die Mehrheit der Gastronomen blickt demnach mit gemischten Gefühlen auf das Winterhalbjahr zurück. Über 67 % der Unternehmen bezeichneten ihre Lage als gut bzw. befriedigend, für über 32 % fielen die Geschäfte dagegen schlechter aus. Grund dafür ist vor allem der strenge und lang anhaltende Winter. Insgesamt konnten 52,3 % der Unternehmer ihre Umsätze stabil halten oder sogar ausbauen. Steigende Kosten im Energiebereich und bei den Lebensmitteln haben jedoch dafür gesorgt, dass die Erträge bei mehr als der Hälfte der Unternehmen gesunken sind.

Bei den Hoteliers beurteilen 69,7 % ihre Geschäftslage im Winterhalbjahr als gut bzw. befriedigend. Die Stimmung hat sich damit verschlechtert. Dementsprechend mussten 46 % der Befragten im Zeitraum Oktober-März Umsatzeinbußen hinnehmen. Steigende Betriebskosten und wenig Spielraum bei der Preisgestaltung führten auch hier bei mehr als der Hälfte zu sinkenden Erträgen. Erfreulich sei die anhaltend hohe Investitionsbereitschaft der Betriebe, so Fischer. Es werde vor allem modernisiert.

Für die Sommermonate geben sich Gastronomen und Hoteliers optimistisch – wenn auch nicht mehr so stark wie noch vor einem Jahr. 69,7 % der Hoteliers und 78,7 % der Gastronomen erwarten für die Zeit von April bis September 2013 stabile oder sogar bessere Geschäfte als in der Vorjahressaison. Der Dehoga geht – auch mit Blick auf die Wetterlage im April und Mai – nun von einem Umsatzplus von 1,0 % für das Gesamtjahr 2013 aus.

Fischer unterstrich, dass Deutschland als Reiseland so beliebt ist wie noch nie. Über 407 Millionen Übernachtungen im Jahr 2012 seien ein neuer Rekord. Ein Teil dieses Erfolges sei sicher auch auf die Senkung des Mehrwertsteuersatzes in der Übernachtungsbranche zurückzuführen, so der Dehoga-Präsident unter Verweis darauf, dass von Juni 2011 bis Juli 2012 im Beherbergungsgewerbe 16.348 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden sind. „Die Mehrwertsteuersenkung war eine dringend notwendige und längst überfällige Investition in den Tourismusstandort Deutschland.“

Gleichzeitig machte sich Fischer erneut stark für einen einheitlich reduzierten Steuersatz für Speisen in der Gastronomie, gleich ob vor Ort verzehrt oder zur Mitnahme erworben. Der Dehoga hat hierzu die Kampagne 'Fair schmeckt’s besser!' entwickelt, die in den kommenden Monaten die Widersprüchlichkeiten des bestehenden Steuersystems auf unterhaltsame Weise aufs Korn nehmen soll.

Der Dehoga-Branchenbericht 'Gastgewerbe Winter 2012/13 – Ausblick Sommer
2013' steht auf der Website des Verbandes kostenfrei zum Download zur Verfügung.

www.dehoga.de






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