Restaurants, die komplette Mahlzeiten frisch zubereiten und anbieten, sind im deutschen LEH noch nicht allzu oft zu finden. Seit gestern gibt es für Supermarkt-Kunden in Mülheim an der Ruhr neue kulinarische Alternativen: An der Mannesmannallee öffnete Edeka Paschmann seine Pforten. Das 'E-Center der jüngsten Generation', in das Edeka-Kaufmann Heinz Wilhelm Paschmann rund 4,5 Mio. € investierte, bietet auf 3.500 qm Verkaufsfläche ein Sortiment von über 40.000 Artikeln - und so manche Innovation.
Dazu gehört auch das 50 qm große SB-Bistro 'Culino' mit 24 Sitzplätzen im hinteren Bereich des Marktes, das von der Culino GmbH in Eigenregie betrieben wird. Von Frühstück und Snacks bis hin zu Vorspeisen, Pasta, Salaten, Hauptgerichten und Desserts bietet Culino den ganzen Tag über (ÖZ: 8-21 Uhr) kalte und warme Speisen an – zum Verzehr vor Ort oder zum Mitnehmen. Hauptgerichte kosten bis auf eine Ausnahme unter 10 €, eine Portion Nudeln ist ab 4,50 € zu haben.
„Zu unserem Konzept gehört, dass ich jemanden sehe, der kocht. Um den Frische-Aspekt zu betonen, ist Frontcooking sehr wichtig“, so Culino-Geschäftsführerin Petra Seifert. Hinter der Frontcooking-Theke verbirgt sich eine kompakte Multifunktionsküche, in der hochwertiges Convenience-Food verarbeitet wird. Auch biologische Produkte und Erzeugnisse aus heimischem Anbau sollen einbezogen werden.
Mit der Culino-Gastronomie will Paschmann, Inhaber von acht bzw. zehn Edeka-Märkten in der Region, den Frische-Ansatz seines Marktes betonen. „Ursprünglich haben wir überlegt, selbst zu kochen. Aber das können wir nicht. Da hat uns die Culino-Idee überzeugt.“ Der Kaufmann hat die Fläche untervermietet. Gastronom Antonio Batti, auch Franchisenehmer des Konzeptes, betreibt den Pilotbetrieb mit drei Mitarbeitern, die in zwei Schichten arbeiten. Als Kunden nimmt man besonders die Mitarbeiter umliegender Fachmärkte ins Visier, denen das Bistro eine gehobene, frische Mahlzeiten-Alternative bieten will. „Wenn wir 4 % der täglich erwarteten 3.000 Supermarkt-Kunden erreichen, hätten wir einen guten Start“, schätzt Betriebswirtin Seifert vorsichtig. Langfristig rechnet Culino mit 10 % der Marktkunden, dabei soll das Mitnahme-Geschäft 50 % betragen.
Für Culino sehen die Betreiber im Markt großen Bedarf. Im Vergleich zu anderen Ländern habe Deutschland in punkto Home Meal Replacement (dem Angebot frischer Mahlzeiten-Alternativen) noch großen Nachholbedarf. „Von hochwertigen Lebensmittelmärkten werden vermehrt Hot Food-Konzepte angefragt, die mehr sein sollen als bloße Verkostungsstationen. Wir haben die Idee aufgegriffen und das System- Konzept Culino entwickelt“, so Seifert. Als Franchisekonzept soll es künftig auch in anderen Märkten multipliziert werden, gebunden an Edeka sind die Culino-Macher nicht. „Wir gehen davon aus, dass wir erfolgreich sind. Die Zeit ist reif.“
www.neuefrische.de Redaktion
food-service Culino, SB-Bistro, Franchise-Konzept für den LEH, Edeka