In der Halbjahresumfrage von food-service (D: Top 150 Gastro-Player/über 80 ausgewertete Rücksendungen) kam natürlich auch zur Sprache, in welchem Umfang EHEC die Umsätze im Mai und Juni beeinflusst hat. Hier das Ergebnis:
- 5 % antworteten mit ’sehr’.
- 56 % mit ’etwas’ und
- 39 % mit ’gar nicht’.
Hochgradig relevant war diese Lebensmittelkrise für jene Konzepte, die Salat als Sortimentsschwerpunkt nennen, etwa Steak & Salat oder Salat to go. Beim Gros der Breitsortimenter rangierten Nachfrageverschiebungen vor Umsatzverlusten. Am meisten profitiert haben, so die Umfrage, alle Pasta-Artikel, gefolgt von warmen Gemüse-speisen, Kartoffelprodukten und Pizza. Vorübergehend komplett out: Salatbuffets.
Nebenbei: Zu den großen Gewinnern der EHEC-Krise zählen Hofläden (statt Supermärkte). Sie wurden zu richtiggehenden Fluchtpunkten für vertrauensverunsicherte Verbraucher.
Generell gilt, dass der typische Verbraucher in Sachen Lebensmittelskandale ein Kurzzeitgedächtnis besitzt. Er vergisst relativ schnell, und das ist gut so. Allein Sprossen werden in naher und mittlerer Zukunft schwer zu verkaufen bleiben.
Eine Befragten-Stimme: „Die EHEC-Krise zeigt einmal mehr, dass wir auch bei höchstem Qualitätsanspruch nicht immer die totale Kontrolle besitzen. Man muss auf solche Fälle vorbereitet sein und gegebenenfalls schnell reagieren, ohne in Panik zu verfallen. Vertrauensvolle Lieferanten, deren Einkäufe und/oder Anbaumethoden rückvollziehbar sind, bekommen immer größere Wichtigkeit.
Es gilt, Lebensmittelskandalen mit größtmöglicher Offenheit zu begegnen und das Thema Hygiene sehr, sehr ernst zu nehmen. Außerdem: Gut geschultes Personal rechnet sich auch da!
Wir brauchen eine noch intensivere Kommunikation, ja sogar Interaktion mit unseren Gästen. Und zwar über alles, über Herkunft und Herstellung unserer Produkte, um in Zeiten medialer Verunsicherung Vertrauen schaffen zu können.“