Bio-Stadt Bremen

Kliniken gegen Bio-Quoten

Bis zum Jahr 2022 soll die Verpflegung in den öffentlichen Schulen, Kitas, Kantinen und Krankenhäusern der Hansestadt Bremen nahezu komplett mit Bio-Lebensmitteln bestritten werden. Der Senat sollte dazu bereits im Herbst 2017 einen konkreten Aktionsplan vorlegen. Doch der kommunale Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) legt sein Veto ein und hält das Ziel für zu ehrgeizig.

De facto sollen die Einrichtungen ihr Speisenangebot auf 100 Prozent Bio-Lebensmittel bis 2022 stufenweise umstellen. Das erste Etappenziel lautet 20 Prozent Bio bis Ende 2018. Bereits Ende 2020 soll dann schon die Hälfte aller pflanzlichen und tierischen Lebensmittel aus Öko-Haltung bzw. -Anbau stammen.

Dieses Modell war ursprünglich in leicht modifizierter Form auch für die kommunalen Krankenhäuser geplant, berichtet der Weser-Kurier. Allerdings sollte die Gesundheit Nord für die Umsetzung zwei Jahre länger Zeit bekommen. Gleichzeitig lag die Zielmarke bei Fleisch bei einem Bio-Anteil von 75 Prozent. Stattdessen will der Klinikverbund langfristig lieber eines seiner vier Menüs in Bio-Qualität anbieten. Man wolle nicht bremsen, so Geno-Sprecher Timo Sczuplinski gegenüber dem Weser-Kurier.

Beschaffung und Preise sind ein Problem

Er sieht vor allem Probleme bei der Beschaffung. Man sei zu 80 Prozent eine Convenience-Küche. Doch vergleichbare passende Convenience-Produkte in Bio-Qualität seien derzeit noch sehr rar, argumentiert Sczuplinski. Ganz abgesehen von den erwarteten Mehrkosten. Derweil schwelt der Streit zwischen den Parteien. Während die Grünen eine feste Bio-Quote für den Klinikverbund von zumindest 20 Prozent fordern, lehnt die SPD jegliche Bio-Quoten ab.
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