Die Verbreitung des Internets in Deutschland nimmt weiter zu. Mittlerweile verfügen rund 28 Prozent der deutschen Haushalte über einen Internet-Anschluss. Noch vor einem halben Jahr lag dieser Anteil bei 21 Prozent. Dabei werden heute immer häufiger auch Waren und Dienstleistungen über das Internet nachgefragt. Nach Ergebnissen des 6. Online-Monitors der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben rund neun Millionen Menschen im vergangenen Jahr online gekauft und dabei ein Umsatzvolumen von einer Mrd. DM geschaffen. Die Zahl der Internet-Haushalte ist in nur einem halben Jahr um 30 Prozent auf derzeit 7,7 Mio. Haushalte gestiegen. Im Segment E-Commerce kann sich neben dem Kauf von Waren auch der Bezug von Dienstleistungen sehen lassen. Insbesondere Eintrittskarten (19 Prozent) sowie Hotelzimmer (16 Proeznt) und Reisen (15 Prozent) wurden gebucht. Wie die GfK mitteilte haben sich die Nutzerstrukturen im vergangenen halben Jahr kaum veröndert. Nach wie vor sind 60 Prozent der Surfer männlich und 28 Prozent verdienen mehr als 6.000 DM im Monat. Der größte Teil der Internet-Gemeinde, 52 Prozent, wohnt in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern.
Alleine die drei größten deutschen Online-Anbieter, T-Online, AOL, und Compuserve, verzeichneten bis Ende 1999 über 5,8 Mio. Teilnehmer. Bis Jahresende 2000 sind voraussichtlich 8,9 Mio. Teilnehmer zu erwarten, teilte die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post mit. Die Zahl der Internet-Nutzer sei Ende vergangenen Jahres auf rund 14,4 Mio. zu veranschlagen, so die Behörde. Bei konstantem Wachstum ist bis Jahresende 2000 mit über 25 Mio. Nutzern zu rechnen, einer Zunahme von über 70 Prozent innerhalb eines Jahres. Damit liegen die Zuwächse ähnlich hoch wie im Mobilfunkmarkt, der ebenfalls ein Teilnehmeranstieg von 70 Prozent verzeichnete. Schätzungen zufolge wählen sich über die knapp acht Mio. Haushalte mit Internetzugängen mittlerweile etwa 20 Mio. Nutzer ein. Hinzu kommen die Zugänge von Unternehmen. Damit liegt Deutschland bezüglich der absoluten Werte im europäischen Vergleich an der Spitze, wenngleich noch ein erhebliches Wachstumspotenzial auszuschöpfen ist. Hinsichtlich der Preisentwicklung haben sich die Kosten für Telefongespräche, Internet-Verbindungen und Mobilfunk seit Jahresbeginn erneut reduziert. Seit der Liberalisierung des Sprachtelefondienstes Anfang 1998 sind die Entgelte kontinuierlich gesunken. Seit Jahresbeginn sind die Preise für die Internet-Nutzung tagsüber von 5 Pf./Min. auf etwa 3,2 Pf./Min. reduziert worden. Dies entspricht einer Kostenreduzierung von 35 Prozent. Inländische Ferngespräche sind je nach Verkehrszeit um bis zu 89 Prozent billiger geworden. Die Call-by-Call-Preise sind von Anfang 2000 bis zur Jahresmitte um bis zu 40 Prozent gefallen.
(AC)