Israel? Kam bisher, was die öffentliche Wahrnehmung angeht,vorwiegend in der Rubrik Politik vor. Noch neu, doch stark wachsend, ist das Augenmerk auf die Küche des Landes. Wer darüber mehr erfahren will, muss nicht gleich nach Jerusalem oder Tel Aviv reisen - die unter Kennern zurzeit schwer angesagte Destination in Sachen Kulinarik. Frankfurt geht auch. Zumindest bis zum 28. Oktober. Ort des Geschehens: der Club Michel im Bahnhofsviertel der Mainmetropole.
Dort zelebriert der israelische Starkoch Yossi Elad, dessen Restaurant Machneyuda in Jerusalem längst als Institution gilt, im Rahmen eines zehntägigen Pop-up-Events mit ausgefallenen Kreationen orientalische Küche mit europäischen Einflüssen. Ein kultureller Clash auf dem Teller wird versprochen, Gäste dürfen sich auf sieben bis neun Gänge gefasst machen. Freitags wird ein spezielles Shabbat-Dinner serviert.
Die Initiative ging von den Frankfurter Gastronomen James und David Ardinast aus (Maxie Eisen, Stanley Diamond, Chez IMA), Kontext sind die jüdischen Kulturwochen in Frankfurt mit allerhand kulturellen Veranstaltungen, die dazu beitragen sollen, das heutige jüdische Leben in die Stadtgesellschaft zu tragen.
Elad gilt in seiner Heimat als Koryphäe und Schlüsselfigur der New Israeli Cuisine. All you need is Chuzpe (sprich, ein bisschen Dreistigkeit): Dem Motto des Starkochs gemäß soll es beim Pop-up laut und lustig zugehen.
Auf den Tisch kommen, wie kolportiert wird, Kreationen wie Naan-Pita-Brot mit Tahini, grüner Sauce und koscherem Salz (was immer daran koscher sein mag) oder ein Midnight Shawarma mit Gelbschwanzmakrele, gegrillten Tomaten, Harissa und Koriander. Abenteuer in Sachen Aromen dürften garantiert sein. Und auch in Sachen Inszenierung: Es muss nicht alles brav auf dem Teller stattfinden, Pergamentpapier direkt auf dem Tisch tut dem Starkoch zufolge genauso seinen Dienst.
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