Studentenwerk Oldenburg feiert 30 Jahre Alternativ-Essen

Zum Wintersemester 1983/84 führte das Studentenwerk Oldenburg in der Mensa Uhlhornsweg eine neue Menülinie ein: das „Alternativ-Essen“. Es basierte auf den Grundsätzen der vollwertigen Ernährung, es war rein vegetarisch und setzte Lebensmittel aus Bio-Anbau ein. Unter dem Motto „Nachhaltig seit 30 Jahren“ veranstaltet das Studentenwerk aus diesem Anlass vom 4. bis 8. Dezember eine Aktionswoche.

Auf dem Speisenplan stehen Original-Rezepte aus den letzten drei Dekaden. Auf diesem Wege, so das Studentenwerk, können die Nachwuchsakademiker die Entwicklung der Küche vom „Alternativ-Essen“ bis heute im Schnelldurchlauf miterleben. Gleichzeitig nutzt das Studentenwerk die Gelegenheit, um mit verschiedenen Aktionen auf das nachhaltige Engagement der Campusgastronomie hinzuweisen.

Doch wie grün soll oder darf eine Mensa sein? Zum Auftakt der Aktionswoche stellte Einkaufsleiterin Doris Senf das nachhaltige Mensa-Konzept vor. Anschließend ging es in die Diskussion mit Lieferanten und Studentischen Vertretern. Weitere Höhepunkte der Festwoche sind veganes Show-Kochen mit Gourmet-Koch Hubert Hohler, eine Küchenführung sowie ein Bio-Marktplatz, bei dem sich regionale Lieferanten vorstellen und zum Probieren ihrer Produkte einladen.

Oldenburg war deutschlandweit das erste Studentenwerk, das konsequent nachhaltige Lösungen für die Verpflegung von vielen tausend Studierenden suchte. Vorbilder oder gar ein Handbuch gab es dafür Anfang der achtziger Jahre noch nicht. Stattdessen mussten die Mitarbeiter improvisieren und vor allem viel experimentieren. „Die Rezepte für das „Alternativ-Essen“ haben wir zum Beispiel aus unseren privaten Kochbüchern herausgesucht und dann die Mengen hochgerechnet“, beschreibt Einkaufsleiterin Doris Senf, die die Nachhaltigkeitsstrategie von Beginn an mitgeprägt hat, die turbulenten Anfangsjahre.

Heute lenkt nachhaltiges Denken das Handeln des Studentenwerks auf allen Ebenen. „Wir wollen beweisen, dass nachhaltiges Handeln im Alltag auch bei einem schmalen studentischen Geldbeutel möglich ist“, formuliert Ted Thurner, seit Mai 2013 Geschäftsführer, den Anspruch des Studentenwerks Oldenburg. Kern des nachhaltigen Mensakonzeptes sind unter anderem der Einsatz von Bio-Produkten, Fisch aus nachhaltiger Fischerei bzw. Öko-Aquakultur, Fleisch aus artgereichter Tierhaltung, Kaffee aus fairem Handel, der Bezug von regionalen Produkten und die Verwendung von Ökostrom.

Als Großverbraucher mit bis zu 7.000 ausgegebenen Essen pro Tag ist das Studentenwerk zudem ein wesentlicher Motor für die Bio-Landwirtschaft in der Region. „Der Einfluss unserer Ernährungsweise auf Klima und Umwelt ist kaum zu unterschätzen. Dieser Verantwortung fühlen wir uns verpflichtet.“ Nachhaltigkeit im Alltag bedeutet für das Studentenwerk auch, sein Handeln immer neu zu prüfen und gegebenenfalls umzusteuern – so geschehen erst kürzlich beim Frittierfett: Statt Palmöl, für dessen Produktion häufig Regenwälder abgeholzt werden, wird ab sofort nur noch Rapsöl verwendet.

www.studentenwerk-oldenburg.de/30jahre-nachhaltig






stats