"Nachhaltigkeit zahlt sich aus", sagen die BioMentoren.
Das Netzwerk der BioMentoren hat 9 Thesen verfasst, warum es sich gerade jetzt lohnt, auf eine nachhaltige, verantwortungsvolle Gastronomie zu setzen – gleich, ob in Kantine, Restaurant, Mensa, Klinik oder Senioreneinrichtung.
Das
Bündnis aus Gastronomen, Betriebsleiter, Küchenchefs und Einkäufer will Kolleginnen und Kollegen dazu ermutigen, trotz der Corona-Krise voranzugehen und ein
Zeichen für eine neue, zeitgemäße Gastronomie zu setzen, die nicht länger zu Lasten des Planeten geht. Man repräsentiere durch verschiedene Funktionen, Betriebstypen und Regionen die gesamte Außer-Haus-Verpflegung in Deutschland. Und man habe, wie alle Gastro-Betriebe, während der
Corona-Pandemie Einschränkungen sowie organisatorische und wirtschaftliche Restriktionen erfahren.
„Nutzen wir die Krise auch als Chance für mehr Nachhaltigkeit und die Stärkung unserer Betriebe.“
BioMentoren
Weiter heißt es in dem
Plädoyer der BioMentoren: „Wir sind aufgrund unserer Erfahrungen überzeugt, dass die
Zeit für positive Veränderungen nie größer war als heute. Nutzen wir die Krise auch als Chance für mehr Nachhaltigkeit und die Stärkung unserer Betriebe. Mit gelebter Nachhaltigkeit, hoher Qualität und gutem Service
gewinnen wir Gäste zurück und sind besser auf künftige Krisen vorbereitet.“ Das Netzwerk der BioMentoren untermauert dies mit
9 Thesen:
1. Weniger Fleisch – dafür gutes FleischDie Corona-Pandemie hat der Öffentlichkeit die hinlänglich bekannten, leider immer wieder verdrängten Probleme der Massentierhaltung und der industriellen Fleischproduktion wieder vor Augen geführt. Endlich reagieren Politik und Verbraucher. Die
Zeit des Billigfleisches muss endgültig vorbei sein - auch für die Verantwortlichen in der AHV. Lieber weniger Fleisch zugunsten der eigenen Gesundheit und für eine
artgerechte Tierhaltung und schonende Schlachtung. Bio-Fleisch kann sich jede(r) leisten, nur vielleicht nicht jeden Tag.
2. Bio-Produkte – echter Mehrwert auf dem TellerProdukte aus ökologischem Landbau der Region sind der Goldstandard und schaffen Vertrauen. Es ist jetzt die Zeit, dem Gast diesen
Mehrwert zu vermitteln, denn die Verbraucher sind durch die Corona-Pandemie aufgeschlossen und wollen mehr über die Produkte und ihre Herkunft wissen.
3. Gute Produkte gibt es auch in Ihrer RegionWir haben die Zeit genutzt, uns mit Erzeugern und Lieferanten aus unserer Region noch besser vertraut zu machen. Es gibt sie und es lohnt sich, sie und ihre Produkte kennenzulernen.
4. Saisonkalender ein alter Hut – und doch brandaktuellNutzen wir den Saisonkalender der Region. So bekommen wir gute Lebensmittel mit kurzen Lieferwegen in ausgezeichneter Qualität. Damit unterstützen wir zugleich den Klimaschutz.
5. Neue RezepteWir haben viel Neues ausprobiert.
Rezepte mit regionalen und saisonalen Produkten aus dem Öko-Landbau schmecken, machen Spaß und bieten oft einen guten Deckungsbeitrag. Besonders lohnen sich neue Rezepte, die sich ebenso für das Essen vor Ort eignen wie für das Abholgeschäft.
6. Zurück zu den WurzelnProbieren geht über Studieren! Wir versuchen, von der Wurzel bis zum Blatt alles zu verarbeiten. Salate und Gemüse lassen sich so ganz neu erfinden – der Gast wird es schätzen.
7. „Gesunde“ und leckere KücheSie wird sich durchsetzen, die Corona-Krise wirkt da nur als Beschleuniger. Gemüse und Salat schmecken und halten gesund.
8. Das Vertrauen des VerbrauchersEs ist wie ein scheues Reh. Die Corona-Pandemie zeigt die Grenzen der Globalisierung und der industrialisierten Nahrungsmittelproduktion schonungslos auf; der
Verbraucher reagiert zunehmend kritisch. Gerade durch die Krise haben wir daher die Chance, das Vertrauen der Verbraucher in unsere Betriebe und in die Qualität der Lebensmittel, deren Herkunft und Erzeugung nachhaltig zu stärken.
9. HospitationEs geht viel mehr, als man denkt. Man muss es wollen. Oft hilft es, sich durch
Good-Practice-Beispiele inspirieren zu lassen. Interessierten Kolleginnen und Kollegen bieten wir daher die Möglichkeit, durch Hospitation in unseren Betrieben unsere individuellen Nachhaltigkeitskonzepte, vor allem den Einsatz von
Produkten aus ökologischem Landbau vorzustellen und Ihre Fragen zu beantworten.
Haben die Thesen verfasst: das Netzwerk der BioMentor*innen.
Die Thesen wurden federführend verfasst von den BioMentorInnen: Doris Senf, Ex-Leiterin der Hochschulgastronomie Studentenwerk Oldenburg, Hubert Hohler, Leiter Gastronomie der Klinik Buchinger am Bodensee, Bertold Kohm, GV-Betriebsleiter der Service Gesellschaft Nordbaden und Thomas Voß, Kaufmännischer Direktor der LWL-Kliniken Münster und Lengerich.
Das Netzwerk der BioMentoren*innen besteht aus Gastronomen, Betriebsleitern, Küchenchefs und Einkäufer aus
Gmeinschaftsverpflegung und Gastronomie. Sie repräsentieren durch verschiedene Funktionen, Betriebstypen und Regionen die gesamte Außer-Haus-Verpflegung in Deutschland. Gegründet wurde das Netzwerk 2004 im Rahmen der Bio-Kampagne „Natur auf dem Teller“ in Nordrhein-Westfalen. Dahinter stand die Idee, Kolleginnen und Kollegen möglichst praxisnah bei der Einführung von Bio-Lebensmitteln zu unterstützen. Heute setzt sich das Netzwerk bundesweit für eine
ganzheitlich, nachhaltige Gastronomie ein. Alle Betriebe, in denen die Bio-Mentor*Innen arbeiten, sind bio-zertifiziert und legen besonderen Wert auf Lebensmittel aus artgerechter Tierhaltung, fairem Handel und nachhaltiger Fischerei. Die
BioMentoren unterstützen Kolleg*innen beim Aufbau eines nachhaltigen Speisenangebotes.
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