Kaffeefarmer Andrés Quintanilla Belucci erzählte aus seinem Arbeitsalltag.
Vielfältig waren die Themen der Fachkonferenz Coffee & Co. 2018. Neben Marktzahlen und Best-Practice-Beispielen widmeten sich mehrere Referenten dem Thema Nachhaltigkeit und Produktionsbedingungen, darunter war der Kaffeefarmer Andrés Quintanilla Belucci aus El Salvador.
Belucci ist Kaffeefarmer in der vierten Generation. Er erzählte von den Besonderheiten und auch Herausforderungen der Kaffeeproduktion. Neben rechtlichen, sozialen und logistischen Fragen, denen er sich täglich stellen muss, ist der Klimawandel eine besondere Herausforderung. Dies hätten Farmer in allen Teilen der Welt in diesem Jahr feststellen müssen. So vernichteten Starkregen und Sturmfluten in Indien große Teile der Ernte, ungewöhnliche Trockenheit sorgte in Lateinamerika für Ernteausfälle.
Coffee & Co. 2018: Fachkongress rund um die geröstete Bohne
Rückverfolgbare Produktionswege, auch als Geschäftsmodell, standen im Fokus der Referenten Duje Dadić und Katharina Strottner. Dadić ist Geschäftsführer der Wiesbadener Dylan & Harper Kaffeerösterei, die auf allen ihren, von ausgewählten Produzenten vor Ort bezogenen, Kaffees genau die Parzellen ausweisen und das auch als USP nutzen kann. Strottner beschrieb die Einführung der nachhaltigen Kaffeemarke Doña Victoria bei der Wisag Catering Holding. Den Kaffee bezieht das Catering Unternehmen direkt vom Erzeuger in Honduras.
Zwei große Kaffeeketten
Mit Franz Waltl (Brand Manager bei Amrest als deutscher Starbucks-Franchisenehmer) und Dr. Stefan Tewes (Geschäftsführer Coffee Fellows) gaben zwei der großen Kaffeeketten in Deutschland Einblick in ihre aktuellen Geschäfte. Waltl verkündete die Einführung von neuen Kaffeespezialitäten wie Cordusio. Tewes erklärte die Expansionspläne seines Unternehmens, sowie die ersten Gehversuche im Hotel- und Kaffeeautomatengeschäft.
Auch die weiteren Redebeiträge gaben interessante Impulse fürs Kaffee-Geschäft. Jens Kaufmann, Inhaber der Kaufmanns Rösterei in Wiesbaden, verwies auf die Wichtigkeit gut ausgewählter und geschulter Mitarbeiter. Holger Krölls von Alpro stellte vegane Alternativen zu Milch für Kaffeespezialitäten vor, Stephan Weber von der Weber Packaging stellte einen Einwegbecher aus Graspapier vor. Zum Finale referierte Dr. Steffen Schwarz von Coffee Consulate in einem schnellen, humorvollen Beitrag zu Absolutismen bei der Kaffeeröstung: Der Trend zu hellen Röstungen ist ihm streckenweise zu ideologisch geprägt.
Die Kaffee-Konferenz war Teil des Kongresses Snack'18 in Wiesbaden und fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt.