Baden-Württemberg wird noch vor Pfingsten Öffnungen der Außengastronomie und der Ferienhotellerie in den Regionen ermöglichen, in denen der Inzidenzwert stabil unter 100 liegt. Der Dehoga-Landesverband sieht mehr Möglichkeiten unabhängig von Inzidenzwerten zu öffnen – zum Beispiel für die steigende Zahl Geimpfter und Genesener.
In der kommenden Woche soll die Corona-Verordnung entsprechend verändert werden. Weitere Öffnungsschritte sind im Rahmen eines Stufenplanes vorgesehen. Diese hat der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bereits dem dortigen Dehoga Landesverband vorgesellt.
Wichtig dabei: Die Öffnungspläne betreffen nur Kreise mit Inzidenzwerten stabil unter 100. Denn: Bei Inzidenzen über 100 greift die bundesweite Notbremse. Die Länder haben dann nach bestehender Rechtslage keine Regelungskompetenz. Am Dienstag, 4. Mai, hatten sechs Kreise im Land Inzidenzwerte unter 100: Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis Emmendingen, Stadtkreis Freiburg, Stadtkreis Heidelberg, Landkreis Lörrach und der Main-Tauber-Kreis.
Betriebe, die selbst Tests durchführen wollen, sollen die Möglichkeit dazu erhalten. Wie diese genau aussehen wird, steht aktuell noch nicht fest. Allerdings ist klar, dass nur geschulte Personen mit entsprechendem Zertifikat dazu berechtigt sein werden. Schulungen bietet beispielsweise die Dehoga Akademie an.
Ein genaues Datum steht noch nicht fest. Die Landesregierung hat angekündigt, dass sie die Corona-Verordnung in der kommenden Woche anpasst, sodass für Betriebe in Kreisen mit Inzidenz unter 100 Öffnungen möglich sind.
Wie erfahren Betriebe, dass sie öffnen dürfen?
Ist hierzu eine Verordnung der Stadt- und Landkreisen erforderlich?
Hotelöffnungen:
Gelten die Öffnungen, wie vom Dehoga gefordert, für alle Betriebsteile – also zum auch für Wellnessbereiche?
Was passiert, wenn die Inzidenz wieder über 100 steigt?
Gibt es Buchungssicherheit für diesen Fall, oder müssen Gäste dann abreisen?
Allerdings gibt es auch Kritik und weitere Forderungen: Weil laut Plan ohnehin nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zutritt zu geöffneten Betrieben haben, wären aus Sicht des Dehoga beherztere Öffnungsschritte verantwortbar – etwa die Öffnung der Außen- und Innenbereiche der Gastronomie in einem Schritt sowie die schnelle Öffnung kompletter Hotelbetriebe inklusive Wellnessbereichen. Das würde vielen Betrieben wirtschaftlich helfen und Probleme bei der praktischen Umsetzung vermeiden.
Engelhardt hofft, dass mit weiter sinkenden Infektionszahlen schnell weitere Öffnungsschritte für alle gastgewerblichen Betriebe im Land kommen werden. Wichtig sei es, die kompletten Betriebe öffnen zu dürfen, also die Außen- und Innenbereiche, weil damit in der Praxis viele Probleme vermieden werden könnten. Engelhardt weiter: "Die Hygienekonzepte der Gastronomie funktionieren außen und innen."
Angesichts der wachsenden Zahl Geimpfter und Genesener findet der Verband die Notbremse problematisch. Engelhardt betont: "Es hat keinen erkennbaren Sinn, Geimpften und Genesenen einen Hotel-Urlaub oder einen Gastronomiebesuch zu verbieten, nur weil im jeweiligen Kreis die Inzidenz über 100 liegt. Der Dehoga fordert daher, dass die Betriebe des Gastgewerbes zumindest für Geimpfte und Genesene unabhängig vom Inzidenzwert uneingeschränkt öffnen dürfen."