Guido Zöllick appelliert an die Politik einen Rettungsfonds für die Gastronomie einzurichten.
Als Reaktion auf die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Umsatzzahlen des Gastgewerbes für den Monat März unterstreicht der Branchenverband Dehoga noch einmal seine Forderung nach einem Rettungsfonds. Die Branche kämpfe ums Überleben, betont Verbandspräsident Guido Zöllick.
Laut dem
Statistischen Bundesamt setzte das Gastgewerbe
im März 2020 real
rund 45,5 Prozent weniger um als im gleichen Monat des Vorjahres. Wegen der Corona-bedingten Einschränkungen rechnet der
Dehoga Bundesverband für den
Monat April sogar micht noch höheren
Umsatzeinbußen von über 90 Prozent. Und auch nach der Wiedereröffnung Mitte Mai sei die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe weiterhin katastrophal. "Aufgrund der Abstandsgebote liegen die Umsätze etwa
50 bis 70 Prozent unter den Vorjahreswerten", unterstreicht
Guido Zöllick und fordert: "Der
Rettungsfonds ist überfällig und muss jetzt kommen. Sonst werden zigtausende Betriebe den Juni nicht überleben."
In seinem erneuten Appell an die Politik hob der Dehoga-Präsident auch
die gesellschaftliche, kulturelle und wirtchaftliche Bedeutung der Branche hervor. Das Gastgewerbe sei ein
bedeutender Wirtschaftsfaktor mit 223.000 Unternehmen und 2,4 Mio. Erwerbstätigen, von denen etwa 1,1 Mio. sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. "Unsere Betriebe sind ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens und fest verwurzelt in den Städten und Regionen", so Zöllick. "
Es geht um die Zukunft der öffentlichen Wohnzimmer des Landes und den Erhalt der touristischen Infrastruktur."
Mit
folgenden Argumenten unterstreicht der Dehoga seine Forderung:
- Nach wochenlangen Schließungen fehlen der Branche alleine bis Ende April mehr als 10 Mrd. Euro Umsatz
- Die Betriebe des Gastgewerbes waren die ersten, die die Corona-Folgen zu spüren bekommen haben. Und sie sind die letzten, die wieder aufmachen dürfen.
- Messen, Kongresse, Tagungen fallen weiter aus. Für Eventcaterer, Gastronomiebetriebe mit Veranstaltungsgeschäft und die Businesshotellerie bedeutet das weiterhin keine Umsätze.
- Für die meisten Kneipen, Eventcaterer, Clubs, Bars, Discotheken gibt es nach wie vor keine Öffnungsperspektive. Das heißt: Auf unbestimmte Zeit gibt es weiterhin null Umsatz bei fortlaufenden hohen Fixkosten.
- Erschwerend kommt hinzu, dass es im Gastgewerbe keine Nachholeffekte gebe. Verlorene Umsätze werden nicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgeholt.
Auch die Zulieferer leiden
Neben der Gastronomie und Hotellerie sind auch die
Partner der Branche wie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Brauereien, Ausstatter, Einrichter, landwirtschaftlichen Betriebe, den Großhandel und das Handwerk von der Corona-Krise stark getroffen worden. Das geht aus einer
Dehoga-Umfrage hervor, die der Verband Mitte Mai veröffentlicht hat. Danach melden
85,1 Prozent der Zulieferfirmen eine
starke bis sehr starke Betroffenheit.
Die
Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum belaufen sich bisher bereits auf
durchschnittlich 52 Prozent. Zudem erwarten 92,6 Prozent der Befragten mittelfristig sinkende Erträge. Knapp 88,9 Prozent gehen von weniger Kunden aus, 46,3 Prozent sagen einen Stellenabbau voraus. Und immerhin
11,1 Prozent der Befragten sehen sogar die
Existenz des Unternehmens gefährdet.
Das geht aus einer DEHOGA-Umfrage hervor, die der Verband Mitte Mai veröffentlicht hat. Danach melden 85,1 Prozent der Zulieferfirmen eine starke bis sehr starke Betroffenheit. Die Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum belaufen sich bisher bereits auf durchschnittlich 52,0 Prozent. Die Aussichten sind düster. 92,6 Prozent erwarten mittelfristig sinkende Erträge. 88,9 Prozent gehen von weniger Kunden aus. 46,3 Prozent sagen einen Stellenabbau voraus. 11,1 Prozent der Befragten sehen sogar die Existenz des Unternehmens gefährdet. „Das Ergebnis macht deutlich, welche große Relevanz unsere Betreibe für das Funktionieren der Wirtschaftskreisläufe haben“, so Zöllick.