Der Testlauf in Leipzig stößt auf Interesse.
"Der Test läuft über alle Erwartungen gut", konstatiert Marco Schnell, Marketing Communications Manager bei Da Vinci Kitchen. Das Leipziger Start-up lässt noch bis Ende Januar ein Testpublikum in den Genuss der vom eigens entwickelten Koch-Roboter zubereiteten Pasta kommen. Ein nächster Test in einem Betriebsrestaurant ist eingeplant, schon Ende des Jahres könnte der Roboter marktreif sein.
Die
Anfrage für den Test sei so hoch gewesen, dass man die Ausgabezeiten runtergeschraubt habe, verrät Schnell. Momentan öffne man wochentags zur Mittagszeit im den Räumen von Da Vinci Kitchen in der Brühl in Leipzig, interessierte Testesser müssen sich vorher online anmelden. "In den etwa
zwei bis drei Stunden bereitet der Roboter momentan
50 bis 60 Essen zu", erklärt Schnell. Zwar gebe es noch "technische Fitzeleien", so Schnell, doch insgesamt seien die Erkenntnisse aus dem Testbetrieb positiv.
Da Vinci Kitchen: Roboter kocht Pasta
Auch die Testesser seien begeistert, das Feedback überwiegend positiv. Besonder gut komme an, dass die Pasta selbst hergestellt sei. Während des Testlaufs können die Gäste zwischen
zwei Pasta-Gerichten wählen. Die von Da Vinci Kitchen entwickelte
"Lardonara" kommt mit Speck, Lauchzwiebeln, Sahne und Parmesan daher, in der vegetarischen Variante ersetzen Champignons den Speck.
Roboter kommt zur Apetito AG
Der
Test in Leipzig läuft noch bis Ende
Januar, anschließend muss sich der Roboter
drei Monate in einem Betriebsrestaurant beweisen. Als Partner fungiert dabei die
Betriebsgastronomie der Apetito AG in Rheine, die auch an Da Vinci Kitchen beteiligt ist.
Thomas Reich, Marketingleiter Apetito, erklärt: "Wir integrieren die Da Vinci Kitchen als Station beim Mittagessen und damit
in den laufenden Betrieb unserer Betriebsverpflegung." Bei einem solchen Test rechne man laut reich mit erforderlichen Nachjustierungen, man gebe der neuen Idee für den Test alle Freiräume. "Bei diesem Test konzentrieren wir uns rein auf die
Funktionalität des Roboters. Uns kommt es dabei nicht auf die Anzahl der verteilten Pasta-Gerichte pro Tag an", ergänzt er. In dem betreffenden
Betriebsrestaurant gehen
pro Tag rund 600 Gerichte über die Theke.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Die Gemeinschaftsgastronomie sei aber nur ein mögliches Einsatzfeld des Roboters, erklärt Schnell. "Neben einer Betriebsgastronomie wäre zum Beispiel ein Einsatz bei
Events, als
Ergänzung in Restaurants oder auch als
selbständiges Kiosk-Konzept denkbar", sagt er. Hier eruiere man gerade noch den Markt und lote mögliche Partner aus.
Aus Umfragen während des Leipziger Testlaufs habe man zumindest erste
Erkenntnisse, was Gäste zu zahlen bereit wären, erläutert Schnell: Bei einem Betrieb in einer schnelleren, Kiosk-ähnlichen Gastronomie fünf bis acht Euro, bei Integration in einem Restaurant- oder Bistro-Umfeld sieben bis zehn Euro.
Zunächst liegt der
Fokus ohnehin darauf, den Roboter zur
Marktreife zu bringen. Laut Schnell hofft man darauf, nach den erfolgreichen Tests
Ende 2020 in die Produktion einsteigen zu können. Wenn alles gut läuft, könnten in ein bis eineinhalb Jahren die ersten Pasta-Roboter regulär in Betrieb gehen.