"Unsere Betriebe waren die ersten, die geschlossen wurden, und sind nun die letzten, die wieder öffnen dürfen", erklärt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). Nach Verlängerung der Corona-Maßnahmen fordert er ein sofortiges Rettungspaket für das Gastgewerbe.
Außer der steuerlichen Entlastung soll ein Rettungs- und Entschädigungsfonds eine zu hohe Verschuldung gastronomischer Betriebe verhindern. Andere Branchen hätten in weitaus weniger dramatischen Situationen hohe staatliche Unterstützungsleistungen erhalten, so die Argumentation. Tausende kleine und mittelständische Betriebe seien in ihrer Existenz bedroht, so Zölllick, wenn die Hilfen zu spät fließen. "Unsere Familienbetriebe haben nicht die Rücklagen und Möglichkeiten großer Industrie- oder Versicherungskonzerne, um aus eigener Kraft aus der Krise herauszufinden." Es gehe darum, touristische Strukturen zu erhalten.
Die bislang getroffenen Maßnahmen der Bundesregierung sowie der Landesregierungen erkenne die Branche an, aber sie seien definitiv nicht ausreichend. "Es kann und darf nicht sein, dass nur Großkonzerne durch den sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds gerettet werden und 223.000 gastgewerbliche Betriebe mit 2,4 Millionen Beschäftigten das Nachsehen haben", so der Dehoga-Präsident weiter. Es müsse nachgebessert und das notwendige Rettungspaket auf den Weg gebracht werden.
Im direkten Nachgang der Berliner Pressekonferenz hat der Dehoga Bayern einen Hilferuf an den Ministerpräsidenten des Landes und das gesamte Kabinett verschickt: "Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, wir werden durch staatliche Anordnung daran gehindert, selbständig unseren Lebensunterhalt zu verdienen und unsere Betriebe zu erhalten. Wir benötigen dringend weitere Unterstützung!" Die Argumentation: Wie im Einzelhandel könne man auch im Gastgewerbe die gesetzlich vorgeschriebenen und notwendigen Schutzmaßnahmen umsetzen. Allein aufgrund eines Mittagstischangebotes sei kein überlebensfähiger Umsatz möglich.