Die Erzeugerpreise steigen weniger stark als zuletzt.
Leichte Entspannung bei den Herstellerpreisen. Energie und Lebensmittelpreise sind allerdings weiter Preistreiber.
In Deutschland hat sich der
Preisauftrieb auf Herstellerebene auf hohem Niveau weiter abgeschwächt. Im März stiegen die
Produzentenpreise im Jahresvergleich um 7,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Im
vergangenen Jahr waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten,
zeitweise mit einer Rekordrate von 45,8 Prozent gestiegen. Seither ist der Preisauftrieb rückläufig. Die Statistiker schränkten aber ein, dass die Resultate mit Blick auf die Strom- und Gaspreise nach wie vor vorläufig seien.
Hintergrund sei die
seit Januar geltende Preisbremse für Strom und Gas, die allerdings erst seit März umgesetzt werde. Da im März noch nicht alle auskunftspflichtigen Versorgungsunternehmen Daten unter Berücksichtigung der Preisbremse gemeldet hätten, habe die Wirkung der Preisbremse nur teilweise berücksichtigt werden können.
Energiepreise und Lebensmittel weiter teuer
Die
Energiepreise sind nach wie vor
hauptverantwortlich für die
Gesamtentwicklung. Im Jahresvergleich liegen sie immer noch 6,8 Prozent höher, gegenüber dem Vormonat sanken sie jedoch um 7,6 Prozent. Erdgas war im Jahresvergleich weiter deutlich teurer, der Strompreis stagnierte. Mineralölerzeugnisse waren gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich günstiger, wegen des Ukraine-Kriegs waren sie vor einem Jahr aber auch drastisch gestiegen.
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Lebensmittel und Vorleistungsgüter verteuerten sich erneut teils deutlich. Besonders stark stiegen bei Nahrungsmitteln die Preise für Zucker (+89,2 % gegenüber März 2022). Gegenüber dem Vormonat Februar gaben diese Preise jedoch geringfügig nach (-0,1 %). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 46,6 Prozent mehr als im März 2022, Schweinefleisch 33,4 Prozent. Margarine und Nahrungsfette waren 29,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Billiger als im März 2022 waren insbesondere Butter (- 11,6 % gegenüber März 2022) und nicht behandelte pflanzliche Öle (- 31,0 % gegenüber März 2022).
Die
Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die
Verkaufspreise der
Produzenten abbilden. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Angesichts der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen nach einigem Zögern deutlich angehoben.