Im vergangenen Jahr konnte die Ernährungsindustrie unterm Strich kein Wachstum verzeichnen, teilt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mit. Der Umsatz stagnierte bei 179,6 Mrd. Euro - davon entfallen 80,6 Mrd. Euro auf den Außer-Haus-Markt, der mit einem Plus von 2,8 Prozent allerdings zulegen konnte.
Insgesamt gingen die Absatzmengen im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozent leicht zurück. Mit einem Umsatzvolumen von 120,1 Mrd. Euro blieb auch 2018 der deutsche Markt der wichtigste Absatzkanal der Branche und konnte im Gegensatz zum Exportgeschäft sogar einen leichten Zuwachs um 0,5 Prozent erreichen. Erstmals seit zehn Jahren konnte der Wachstumsmotor der Branche, das Exportgeschäft, nicht ausgebaut werden. Ausschlaggebend für das schwache Exportgeschäft waren laut BVE vor allem Unsicherheiten durch den Brexit.
Im Hinblick auf den Beschäftigungsaufbau zieht die Branche hingegen eine positive Bilanz. Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten um über 13.000 Stellen. Die 6.119 Betriebe zählen somit 608.553 Mitarbeiter. Das Arbeitspanel 2019 der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) belegt, dass die große Mehrheit (81 Prozent) unbefristet, sozialversicherungspflichtig und in Vollzeit arbeitet.
"Die gute Arbeitsmarktlage hat die Politik zu sozial- und arbeitsmarktpolitischen Gesetzesänderungen verleitet, die die Arbeitgeber erheblich einschränken und mit Bürokratie belasten“, findet ANG-Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet. Die noch offenen Vorhaben, allen voran die geplanten Einschränkungen von Befristungen, müssten daher auf den Prüfstand. Gleichzeitig solle die Politik eine Stärkung der Tarifpartnerschaft fördern. Unternehmen und Gewerkschaften bräuchten Handlungsspielräume, so Sabet, um unter den regionalen und branchenspezifischen Gegebenheiten eigenständige Lösungen zu finden. „Einen Zwang darf es hier nicht geben."