Kalkulation

Drei Euro "Eintritt" für den Restaurantbesuch

Geht neue Wege: Cedric's Restaurant.
Restaurant
Geht neue Wege: Cedric's Restaurant.

Weil die Kosten für Lebensmittel, Energie und Personal deutlich gestiegen sind, berechnet ein Restaurantbesitzer aus Ratingen seien Gästen nun eine fixe Gebühr - und zwar gewissermaßen als Eintrittsgeld. Zu diesem "Kostenbeitrag" sehe man sich gezwungen.

Die Gastronomie ächzt unter gestiegenen Kosten für Personal, Energie und Waren. Viele Restaurantbesitzer kalkulieren deshalb neu und setzen auf der Karte Preiserhöhungen um.

Einen anderen Weg geht Horst Ingendorn, Betreiber von Cedric's Restaurant in Ratingen. "Aufgrund der extrem gestiegenen Kosten im Bereich Einkauf, Personal und Energie sind wir leider dazu gezwungen, pro Gast einen Kostenbeitrag von 3 Euro zu erheben. Und bitte beachten Sie, dass bei uns nur noch bargeldlose Zahlung möglich ist", heißt es auf der Webseite des Lokals.

Ob sich das Procedere durchsetzt, bleibt abzuwarten. Ein Sprecher des Dehoga NRW sagte am Samstag, dass es sich vermutlich um einen Einzelfall handele: "Wir gehen davon aus, dass man auch künftig keinen Eintritt für einen Restaurantbesuch bezahlen muss." Im Ausland - etwa in Italien - ist ein fixer Beitrag für den Restaurantbesuch allerdings üblich. In vielen Fällen wird Gästen zusätzlich eine extra Gebühr für Gedeck und serviertes Brot berechnet, die auf dem Bewirtungsbeleg als "coperto" auftaucht.

Fest steht, dass Restaurantgäste künftig wohl stärker in die Tasche greifen müssen. Der Dehoga NRW rechnet damit, "dass aufgrund der signifikanten Preissteigerungen fast alle Gastronomen ihre Gerichte neu kalkulieren müssen und folgend Preisanpassungen vornehmen müssen". Das sei für die Branche eine knifflige Situation, weil man die Gäste einerseits nicht überfordern möchte, andererseits "die Kostenexplosionen bei Waren wie Energie und Personal nach mehr als zwei Jahren Pandemie und ihren Auswirkungen vielfach nicht alleine getragen werden können".

Unlängst hatte eine Dehoga-Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands ergeben, dass rund neun von zehn Unternehmern steigende Preise für Energie und Lebensmittel als enorme Herausforderung betrachten. Sieben von zehn sind auch wegen der höheren Personalkosten besorgt.



Dieser Text erschien zuerst auf www.ahgz.de.

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