Ein positiver Corona-Test hat das Küchenteam des Klinikum Bayreuth Mitte November lahmgelegt. Aus Sicherheitsgründen war ein Großteil der Mitarbeiter am Klinik-Standort "Hohe Warte" in Quarantäne. Dank Notfallplan kann jedoch die Versorgung der Patienten aufrechterhalten werden. Für das Klinik-Personal fiel die Speisenversorgung zunächst ganz aus.
"Seit Feststellung des Infektionsfalls waren 16 Küchen-Mitarbeiter in amtlich angeordneter Quarantäne", sagt Frank Schmälzle, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, gegenüber FOOD SERVICE. Nach dem ersten Corona-Fall hätten sich weitere positive Testergebnisse bei Beschäftigten der Küche ergeben. Das Klinikum Bayreuth ging auf Nummer sicher: "Ab dem 22. November war die gesamte Mannschaft der Küche der Betriebsstätte Hohe Warte aus Gründen der Vorsicht zu Hause", erläutert Frank Schmälzle. Insgesamt umfasst das Küchenteam des Gesamtunternehmens an zwei Standorten 40 Köpfe.
„Die Lage war ernst, aber wir haben sie bis jetzt gut gemeistert.“
Stefan Bogner, Leiter Gastronomie
Einige Mitarbeiter seien immer noch in Quarantäne. Der Beginn der Quarantäne richtet sich jeweils nach der Anordnung des Gesundheitsamtes. Insgesamt wurden
sechs Mitarbeiter positiv auf Corona getestet. Allerdings, so der Pressechef, seien nicht alle von ihnen erkrankt. Einige hätten eine asymptomatische Infektion durchlaufen.
Frühstück- und Lunchpakete als Notlösung
Der
Küchenbetrieb sei zu keiner Zeit ausgesetzt worden, betont Frank Schmälzle, allerdings musste das Angebot deutlich reduziert werden. Für solche Fälle verfüge das Klinikum Bayreuth über einen
Notfallplan.
Frühstück und Abendessen gab es
für die Patienten in Form von
Frühstücks-und Lunchpaketen. "Dabei hat uns ein
externer Partner unterstützt, mit dem das Klinikum Bayreuth seit langer Zeit zusammenarbeitet - und der uns auch bereits bei der ersten Welle bei der Personalverpflegung unterstützt hatte", erklärt Frank Schmälzle.
Für das Mittagessen hätten drei Küchen-Mitarbeiter aus der "Betriebsstätte Klinikum" ausgeholfen. Dank deren Engagement sei es möglich gewesen, Mittagessen vor Ort zu produzieren und dieses im
Großgebinde auf den Stationen zu servieren. Allerdings musste die Auswahl aufgrund der verminderten Personalstärke stark reduziert werden, denn neben den Küchenmitarbeitern standen auch die
Menüassistenzen nicht mehr zur Verfügung.
Auch für das Klinik-Personal des Standortes "Klinik Hohe Warte" wurde zügig eine Lösung gefunden. So sei auch hier der externe Partner wie bei der Patientenverpflegung eingesprungen. Zudem hat das Klinikum auf einen
Foodtruck-Betreiber zurückgegriffen, der bereits in der Vergangenheit regelmäßig an beiden Betriebsstätten präsent war. Beide Betriebsstätten, das "Klinikum" sowie "Klinik Hohe Warte" verfügen über eigenständige Küchen. "In dieser Situation erwies sich dies als großer Vorteil", sagt der Pressechef. Produziert wird im Cook & Serve-Verfahren.
Gastronomie-Leiter unter Druck
Für
Stefan Bogner, Leiter der Gastronomie, war es eine große Herausforderung: "Diese Situation zu bewältigen, war ein Kraftakt. Die Tatsache, dass wir an beiden Betriebsstätten jeweils eine Küche betreiben, hat ein noch
größeres Ausmaß verhindert." Man habe tolle Mitarbeiter, die sich weit über das Normalmaß hinaus engagierten. Und man habe ebenso gute externe Partner, die die Küche unterstützten. Fazit von Stefan Bogner: "Wir
haben schnell reagiert und schnell informiert. Kurzum: Die Lage war ernst, aber wir haben sie bis jetzt gut gemeistert. Bereits im Frühjahr während der ersten Welle haben wir im Führungsteam gemeinsam ein Notfallkonzept entwickelt. Das hat sich jetzt bewährt.
Ich empfehle allen Kollegen sich rechtzeitig ein Notfallsystem aufzubauen."
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit insgesamt 27 Fachkliniken und Instituten. Die insgesamt 1.096 Betten und Plätze der Klinikum Bayreuth GmbH teilen sich auf zwei Standorte auf: die Betriebsstätte Klinikum Bayreuth und die Betriebsstätte Klinik Hohe Warte. Als akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Erlangen behandelt die Klinikum Bayreuth GmbH jährlich rund 110.000 Patienten. Mit etwa 3.500 Mitarbeitern und 340 Ausbildungsplätzen gehört das Unternehmen zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in der Region.