Lieferando

Winterbonus und Einmalprämie für die Fahrer

Lieferando-Fahrer bekommen erstmals einen Winterbonus.
IMAGO / Michael Gstettenbauer
Lieferando-Fahrer bekommen erstmals einen Winterbonus.

Der größte Essens-Lieferdienst in Deutschland, die Just Eat Takeaway-Tochter Lieferando, will seinen Kurieren in der kalten Jahreszeit erstmals einen Bonus zahlen. Der Gewerkschaft NGG geht das allerdings nicht weit genug.

Für die Belastungen während der Wintermonate sollen die Fahrerinnen und Fahrer mehr Geld bekommen. Zwischen November und März zahlt Lieferando erstmals einen Winterbonus in Höhe von 50 Cent "pro gearbeiteter Stunde". Zusätzliche 50 Cent pro Stunde soll es für die Arbeit zu den abendlichen Stoßzeiten von Freitag bis Sonntag geben, hieß es. "Somit können Fahrer:innen im Winter bei der Arbeit zu den beliebten Bestellzeiten bis zu einen Euro mehr verdienen," schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Die Lieferanten erhielten vor Weihnachten zudem eine Prämie zum Ausgleich der Inflation von bis zu 300 Euro - je nach vertraglich vereinbarten Arbeitsstunden der Kuriere. Die Winterausstattung werde um Thermounterwäsche erweitert. Lieferando zufolge verdienten Fahrerinnen und Fahrer im bundesweiten Monatsdurchschnitt mehr als 14 Euro pro Stunde "bei einem garantierten Stundenlohn von 12 Euro zuzüglich variabler Lohnbestandteile, wie Boni pro gelieferter Bestellung."

NGG kritisiert das Vorgehen

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bezeichnete die Maßnahmen auf Anfrage als "Augenwischerei". "Für uns ist ganz klar: Unter 15 Euro die Stunde kann nichts laufen", sagte Mark Baumeister, NGG-Referatsleiter für das Gastgewerbe. Viele Kuriere hätten nicht einmal ein Dienstfahrrad oder Diensthandy. Die Gewerkschaft fordert Tarifverhandlungen und sei gerade dabei, mehr Mitglieder an den Standorten zu werben. Das Unternehmen entgegnete, die meisten Kuriere seien inzwischen auf Dienstfahrrädern unterwegs. Zudem sei es das Ziel, bis zum Ende des Jahres alle mit Diensthandys auszustatten.

Regionale Betriebsräte gibt es bei Lieferando ebenso wie einen bundesweiten Gesamtbetriebsrat. Da sei das Unternehmen trotz weißer Flecken in einigen Regionen inzwischen auf einem guten Weg, sagte Baumeister.





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