Lieblingsgericht.
Vielleicht liegt VW mit der Currywurst-Verbannung in einem Betriebsrestaurant doch richtig. Der Großteil der Speisen, die in Kantinen verzehrt werden, sind nämlich nicht gesundheitsförderlich. Zu diesem Ergebnis kam das Beratungsunternehmen Gesoca nach der Auswertung des Branchendurchschnitts.
Im Klartext: Nur ein geringer Teil der angebotenen und auch verkauften Speisen weisen ernährungsphysiologisch hochwertige Inhaltsstoffe auf. Die Experten klassifizierten die angebotenen Speisen in Kantinen mittels des GAS-Systems (Gastronomische Ampel). Zur Veranschaulichung ist die Unterteilung in den drei Ampelfarben angegeben.
Rot gekennzeichnete Speisen haben einen hohen Fett- und gleichzeitig niedrigen Nährstoffanteil. Sie sollten selten verzehrt werden. Die Farbe Gelb weist auf einen mittleren Nährstoffgehalt mit durchschnittlichen Fettwerten hin. Insofern können die Speisen immer mal wieder auf dem Essenstisch landen.
Die beste Wahl hinsichtlich einer ausgewogenen Ernährung und zur Vorbeugung von ernährungsassoziierten Erkrankungen stellt die grüne Kategorie dar. Sie entspricht empfehlenswerten Gerichten mit vielen Nährstoffen und tendenziell weniger Fett.
Tatsächlicher Branchendurchschnitt
In Betriebskantinen sind sowohl die Angebote der Speisen, als auch die tatsächlich bestellten Speisen abweichend zu den Empfehlung durch
GAS.
Die branchendurchschnittliche Angebotsverteilung zeigt einen hohen Anteil von 58% an gelben Speisen auf. Rot ausgezeichnete Gerichte sind mit 26% noch vor den grün gekennzeichneten Speisen mit 16% zu finden. Gesoca-Inhaber und Gründer Christian Feist: "Die Verzehrsgewohnheiten verdeutlichen, dass
jeder Dritte gerne zum “deftigen” Menü greift." Sie steigen im Verkauf nochmals um fünf Prozent an im Vergleich zum Angebot.
Ein Großteil – 56% – entspricht dem gelben Gericht. Die schon sehr gering angebotenen grünen Speise werden in noch geringerer Mengen verzehrt. Sie fallen von den angeboteten 16% auf tatsächlich gekaufte 14%.
Gesoca analysiert die Qualität und die Gesundheitsorientierung in der Mitarbeiterverpflegung. Beispielsweise kann jede Kantine durch den GESOCA-Check geprüft werden. Der Bewertungszeitraum beträgt beim Check vier Wochen. und bietet einen Vergleich zu anderen Betrieben mittels der Gesundheitskennziffern. Daraus lassen sich dann gezielt verhältnispräventive Maßnahmen ableiten, um die Mitarbeiterverpflegung zu verbessern.