Politik

Strategie für weniger Zucker

Zucker wohin das Auge sieht. Das Bundeskabinett befasst sich nun mit einer Strategie, Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten zu reduzieren.
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Zucker wohin das Auge sieht. Das Bundeskabinett befasst sich nun mit einer Strategie, Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten zu reduzieren.

Ernährungsministerin Julia Klöckner stellt ihre Reduktionsstrategie für weniger Zucker dem Bundeskabinett vor. Kritik kommt von der Verbraucherorganisation Foodwatch.

Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) macht sich für eine gesündere Ernährung der Bundesbürger stark. Jüngst legte die Ministerin eine "Reduktions- und Innovationsstrategie" vor, welche vorsieht, dass Fertigprodukte wie Tiefkühlpizzen oder Müsli schrittweise mit weniger Zucker, Salz und Fett auskommen sollen. Nun befasst sich das Bundeskabinett mit dem Vorschlag.

Um jene Strategie umzusetzen, soll eine Zielvereinbarung mit der Branche auf freiwilliger Basis bis 2015 abgeschlossen werden. Laut ersten Medienberichten soll etwa Zucker in Kinder-Müsli um 20 Prozent reduziert werden - das habe der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft bereits zugesagt.

Weniger Zucker in Joghurts

Der Milchindustrie-Verband will dafür Sorge tragen, dass für Kinder beworbene Joghurts nicht mehr Zucker als normale Joghurts enthalten dürften. Von einer Reduktion um zehn Prozent Zucker ist hier die Rede.

Kritik an dem Vorstoß kommt von der Verbraucherorganisation Foodwatch. "Andere Länder machen Ernst im Kampf gegen Übergewicht und Fettleibigkeit und führen Ampelkennzeichnungen ein, beschränken die Werbung an Kinder oder besteuern überzuckerte Limonaden. Frau Klöckner bittet die Hersteller freundlich, ein bisschen weniger Zucker in ihre Produkte zu kippen – und überlässt es den Unternehmen, ob sie mitmachen oder nicht", schreibt die Organisation auf ihrer Homepage.

Seit November im Gespräch

Im November hatte Klöckner ihre Strategie vorgelegt. Anfang 2019 soll sie starten und in den Fortschritten regelmäßig dokumentiert werden. Ein Monitoring und eine Internetplattform sollen die Änderungen von Rezepturen bis 2025 transparent machen.

Mit dem Vorstoß soll Diabetes bekämpft werden: "In Deutschland gelten 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15 Prozent der Kinder als übergewichtig", heißt es in einer Mitteilung aus dem Bundesernährungsministerium.
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