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Erfolgreicher Auftakt im Europa-Park

Maskenpflicht herrscht auch beim Vergnügen im Europa-Park.
Europa-Park
Maskenpflicht herrscht auch beim Vergnügen im Europa-Park.

Die Formel war schnell berechnet: auf 95 Hektar Europa-Park dürften die Betreiber nach den aktuellen Abstandsregeln von 1,50 Meter eigentlich 30.000 Besucher lassen.

Doch die Geschäftsführung entschied in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden, am Pfingstwochenende nicht mehr als 10.000 Besucher täglich auf das Gelände zu lassen.

"Für uns ist dies ja auch eine ungewohnte Situation, da wollten wir erst einmal testen, wie es läuft", sagt Thomas Mack. Und es lief hervorragend. Ein bisschen emotional angefasst war der Manager schon, als die ersten Familien endlich wieder in seinem Park flanierten, gibt er zu.

Tickets für die Tage waren ausschließlich online zu bestellen. Teilweise befanden sich bis zu 60.000 potentielle Besucher in der Warteschleife, was das System an den Rand seiner Kapazität brachte. "Da haben wir nun nachgeregelt und die Software angepasst", sagt Mack. Nun läuft der Onlinevorverkauf reibungslos.

 

Überhaupt ist dies eines der positiven Learnings der vergangenen Monate: Durch die Onlinebuchung lässt sich die Besucherzahl sehr gut regulieren und verteilen. Beim alten Tageskassen-System war nie genau abzuschätzen, wie viele Besucher in den Park kommen, ob es 30 oder gar 40.000 waren. Nach Macks Aussage wird man im Park die Onlinebuchung auch nach Corona beibehalten.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den Park arg gebeutelt: Rund 2.000 Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt und Investitionen von rund 40 Mio. Euro gestoppt. Insgesamt ist dem Freizeitpark während der zurückliegenden Monate ein Umsatz von rund 100 Mio. Euro weggefallen.

Alle Attraktionen im Park laufen. Momentan arbeiten 1.500 Mitarbeiter dort, 26 der insgesamt 53 Gastro-Outlets sind geöffnet. Erfreulich: Der Durchschnittsbon liegt dort mit über 10 Euro auf dem Niveau von Vor-Coronazeiten.

Shows starten

Ab dem kommenden Wochenende sind auch wieder die ersten Versammlungen mit bis zu 100 Personen zugelassen – im Park finden dann die ersten Shows statt.

Noch in dieser Woche rechnet man mit einem "Go" von Seiten der Behörden, um auch die gerade erst eröffnete Wasserwelt Rulantica wieder hochzufahren. "Wir rechnen mit einer Eröffnung in der kommenden Woche", erklärt Mack. Auch hier überzeugte das vorgelegte Hygiene-Konzept – allerdings werden höchstens 1.500 anstatt der vorher 5.000 Gäste sich pro Tag in dem Wasserpark aufhalten. Ein Ein-Schicht-System gilt für die Mitarbeiter hier wie im gesamten Park. Das impliziert auch die Reduzierung der Öffnungszeiten.

Wichtig für die Auslastung des gesamten Europa-Parks wird auch die baldige Aufhebung der offiziellen Reisewarnung sein – schließlich kommen bislang rund 50 Prozent der Gäste aus den benachbarten Ländern Schweiz und Frankreich

Thomas Mack blickt trotz aller Widrigkeiten positiv in die Zukunft. Kredite wurden nicht benötigt, das Unternehmen ist gesund. Er ist der Überzeugung, dass wegen Corona Kurzurlaube in Deutschland eine Renaissance erfahren. Seine nächste Marketing-Kampagne wird genau das aufgreifen, etwa nach dem Motto: "Machen Sie doch Urlaub in Italien – bei uns in Rust".

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