Mit Hilfe von 60 originell gekleideten Schaufensterpuppen werden den Gästen der Restaurants in Litauens Hauptstadt Vilnius die neuesten lokalen Modetrends präsentiert.
Dass die Abstandsregeln in der Gastronomie nicht nur mit Tischaufstellern, Absperrbändern und der Verringerung der Sitzplätze vonstatten gehen muss, zeigen drei Beispiele aus Litauen, Deutschland und den USA.
Einen Faible für
Schaufensterpuppen hatte Patrick O’Connell, Chefkoch und Inhaber des
Inn at Little Washington eigenen Angaben zufolge schon immer. Er zählt ihre Vorzüge auf: "Sie beschweren sich nie über etwas und man kann viel Spaß beim Verkleiden haben." Sein
Drei-Sterne-Restaurant in den USA, hat sich mit den stummen Statisten auf den Re-Start vorbereitet. Im Stile der 40er Jahre kostümierte und im Gastraum verteilte Schaufensterpuppen dienen der Halbierung der Sitzplätze, um die
Social-Distancing-Auflagen zu erfüllen.
Kooperation von Gastro und Mode
In
Litauen dürfen Bars, Cafés und Restaurants ihre Lokalitäten ebenfalls nur öffnen, wenn sie Abstandsregeln befolgen. Der teils nicht nutzbare Innenraum inspirierte die Restaurantbesitzer in der Hauptstadt
Vilnius zur
Zusammenarbeit mit lokalen Modeboutiquen: Mit Hilfe von
60 originell gekleideten Schaufensterpuppen werden den Gästen der Restaurants die neuesten lokalen Modetrends präsentiert.
"Leere Tische in unserem Restaurant sehen ziemlich merkwürdig aus und wir haben keine Möglichkeit, sie zu entfernen", erklärte
Bernie Ter Braak, Besitzer des Restaurants "
Cosy", der diese Idee gemeinsam mit der bekannten lokalen Modedesignerin Julija Janus entwickelt hat. "Deshalb haben wir unsere Nachbarn, die Modeboutiquen, dazu eingeladen, unsere leeren Tische zu benutzen, um ihre neuesten Kollektionen zu präsentieren."
Bekannte Designer schlossen sich diesem Projekt an, das in der ganzen Stadt immer mehr an Interesse gewinnt.
Re-Start: Abstand mit Stil und Kreativität
Derzeit beteiligen sich
einige Dutzend Restaurants und Cafés im Glasviertel der Vilniuser Altstadt an der Initiative. Die
Schaufensterpuppen wurden an den ungenutzten Tischen im Innenbereich platziert und füllen den Raum zwischen den Gästen. Sie präsentieren einzigartige Modestücke aus
19 Boutiquen. An jedem Tisch finden die Besucher Informationen über die ausgestellten Stücke und darüber, wo jedes Stück erworben werden kann.
Zweidimensionale Lösung in Düsseldorf
Papp-Gäste statt Puppen sorgen in den
Düsseldorfer Schwan-Restaurants in Derendorf, Pempelfort und Neuss sowie im Beethoven in Flingern für den nötigen Abstand. Die Aufsteller wurden gemeinsam mit einem
Messebau-Unternehmen erstellt und zeigen mitunter Grimassen-schneidende Menschen, die beispielsweise eine Kartenspiel-Runde komplettieren oder Zeitung lesen.
"Unsere Gäste nutzen die Aufsteller gerne für Selfies", erklärt Inhaberin
Kerstin Rapp-Schwan. Sie hat die Platzhalter in allen ihren Restaurants eingesetzt, außer im Schwan am Düsseldorfer Burgplatz. Der Standort hat derzeit mit einem Wasserschaden zu kämpfen.