Restaurantkritik / Gault Millau

Thomas Schanz ist Koch des Jahres

Koch des Jahres: Thomas Schanz vom gleichnamigen Restaurant in Piesport an der Mosel.
Restaurant Schanz
Koch des Jahres: Thomas Schanz vom gleichnamigen Restaurant in Piesport an der Mosel.

Thomas Schanz ist Patron und Küchenchef im gleichnamigen Restaurant in Piesport an der Mosel. Hans Haas wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Der runderneuerte Gault Millau aus dem Hause Burda geht am 30. November in den Handel. Er ist für die Medien unter verschärften Corona-Bedingungen mit einer virtuellen Präsentation an den Start gegangen. Und bereits zum zweiten Mal im November allein – ohne Rivale Michelin, der seinen Erscheinungsrythmus geändert hat und jetzt immer im März auf den Markt kommt. Auch der aufstrebende Gusto, der sich mit dem ZS Verlag (der früheren Heimat des Gault Millau) zusammengetan hat, wird im Februar in Buchform veröffentlicht. Online wird er laufend aktualisiert.

Auszeichnungen für 2021

Koch des Jahres 2021 ist Thomas Schanz. Vom Michelin schon seit Längerem mit zwei Sternen dekoriert, vergibt der Gault Millau jetzt 19 Punkte an Schanz. Chefredakteur Christoph Wirtz lobt die zeitgemäß komplexe Stilistik auf Basis der klassischen französischen Produktküche des 40-jährigen Kochs, der als einer der eher Stillen im Lande das Restaurant seiner Familie ohne  Sponsor und abseits der Metropolen zu einem der besten im Land gemacht hat.

An der Spitze mit 19,5 Punkten bleiben folgende Restaurants:

Schwarzwaldstube (Torsten Michel)
Restaurant Tim Raue  (Tim Raue)
Victor's Fine Dining (Christian Bau)
Waldhotel Sonnora ( Clemens Rambichler)
Aqua (Sven Elverfeld)
Vendôme (Joachim Wissler)

Christian Jürgens musste sich aus der Spitzengruppe verabschieden. Sein Restaurant Überfahrt am Tegernsee verliert einen halben Punkt und fällt von 19,5 auf 19 Punkte. Bayernweit bleibt Jürgens dennoch ganz oben. Außer ihm erhält nur das Restaurant Atelier in München 19 von 20 möglichen Punkten. Vor acht Jahren hatte der Guide Jürgens zum Koch des Jahres gekürt und ihm 19,5 Punkte verliehen.

Aufgestiegen in die Gruppe der 19-Punkte-Köche sind:

Hendrik Otto (Lorenz Adlon Esszimmer, Berlin)
Andreas Krolik (Lafleur, Frankfurt)
Thomas Schanz (Restaurant Schanz, Piesport)

Auf 18 Punkte haben sich gesteigert:

bianc, Hamburg (Matteo Ferrantino) Das bianc geht gleich zwei Punkte nach oben und ist Aufsteiger des Jahres
Hirschen, Sulzburg (Douce Steiner)
Ammolite, Rust (Peter Hagen-Wiest)
Le Pavillon, Dollenberg (Martin Herrmann)
Alois, München (Christoph Kunz)
Rutz, Berlin (Michael Müller)
Gut Lärchenhof, Köln-Pulheim (Torben Schuster)

Neu dabei ist das Münchner Restaurant Salon rouge von Tohru Nakamura, das 18 Punkte bekommen hat. Nakamura ist der Koch des Jahres 2020. Er wurde geehrt für seine Leistung in Geisels Werneckhof. Das Restauant musste im Juni dieses Jahres wegen der Coronakrise schließen.

Zum Gastronom des Jahres 2021 ernennt der Guide Vincent Klink von der Wielandshöhe in Stuttgart, der seit beinahe einem halben Jahrhundert selbstständiger Gastronom ist. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth und Tochter Eva prägt der Musiker, Maler, Verleger und Autor das Restaurant durch seine Persönlichkeit: "Die Wielandshöhe ist ein gastronomischer Solitär, ein Magnet für Freigeister und Genussmenschen, ein leidenschaftlich betriebener Kulturort auf traditionsreichen Fundamenten ohne Scheuklappen", so der Gault Millau.

Für sein Lebenswerk wird Hans Haas zum Abschluss seiner dreißigjährigen Ära im Restaurant Tantris in München ausgezeichnet. Christoph Wirtz: "Durch die Vielzahl seiner Schüler und seine klassischen Prinzipien wird er die Küche in Deutschland noch auf lange Jahre prägen."

Weitere Auszeichnungen gehen an:
Ilona Scholl (Tulus Lotrek, Berlin) als Gastgeberin des Jahres
Max Goldberg (Oxalis, Schluchsee) als Entdeckung des Jahres
Nancy Grossmann (Rutz, Berlin) als Sommeliere des Jahres
Hannes Radeck (Ox & Klee, Köln) als Patissier des Jahres

Der Guide empfiehlt für das kommende Jahr 1.000 Restaurants quer durch die Republik – darunter die 500 besten Restaurants Deutschlands und 500 weitere ausgezeichnete Adressen. Mehr als 60 Restaurants wurden neu in den Guide aufgenommen.

"Gerade in dieser für die Gastronomie so herausfordernden Zeit zeigt sich, welch großartige gastronomische Vielfalt in unserem Land inzwischen gewachsen ist – und wie sehr sie als bereichernder Teil des Lebens geschätzt wird", erläutert Chefredakteur Christoph Wirtz.

Dieser Text erschien zuerst auf www.ahgz.de.

stats