Rewe to go

Aral übernimmt Ruder bei Shops

Die Kontrolle über die C-Stores der Marke Rewe to go könnte demnächst von den Pächtern auf den Aral-Konzern übergehen.
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Die Kontrolle über die C-Stores der Marke Rewe to go könnte demnächst von den Pächtern auf den Aral-Konzern übergehen.

Aral greift bei Rewe To Go durch, schreibt die Lebensmittelzeitung (dfv Mediengruppe). Nach Informationen der LZ zieht der Mineralölkonzern in Betracht, die Convenience-Stores in seinen Tankstellen künftig komplett und direkt in Eigenregie zu führen.

Bisher liegt die unternehmerische Verantwortung und damit die Kontrolle über Verkaufspreise, Beschaffung und Sortimente in den Stationen zumindest formell bei den Pächtern. Die Umstellung soll sukzessive ab 2021 erfolgen. Die Lebensmittelzeitung (LZ) beruft sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Auf LZ-Anfrage bestätigte Aral jedoch lediglich, dass dies eine von mehreren Optionen sei, die aktuell geprüft würden. Weitere Angaben wolle der Konzern "aus Wettbewerbsgründen" nicht machen. Von Insidern hat die LZ hingegen erfahren, dass Aral bereits in diesen Tagen bei internen Veranstaltungen gegenüber Pächtern die Umstellung ankündigt und über die Pläne informiert. Demnach will der Konzern den Pächtern nicht nur die Kontrolle über Rewe To Go entziehen, sondern für den gesamten Shop- und Bistro-Bereich. Ursache für die Umstrukturierung soll laut Firmenkennern die Entwicklung der Rewe-Stores sein, sie habe zum Umdenken in der Aral-Chefetage geführt. Bereits in den letzten Monaten hatte die LZ berichtet, dass etliche Pächter klagten, die Umsetzung des Konzepts habe sie in finanzielle Schieflage gebracht. Das auf viel Convenience und Frische ausgerichtete – und damit pflegeintensive Format – habe Abschriften und die Personalkosten explodieren lassen.
 

Verbesserung für die Pächter?

Ob die Pächter entlastet werden, wenn Aral das Ruder übernimmt, ist fraglich. Zwar sollen sie laut LZ-Informationen im neuen Konstrukt die Stores im Namen und auf Rechnung von Aral betreiben und über Provisionen am Geschäft beteiligt werden. Die Personalkosten sollen offenbar bei ihnen verbleiben. Unklar ist wohl auch, ob Aral einen Teil der Kosten übernimmt und wie Abschriften verrechnet werden.
 
Für die Rewe Group, die sich als Großhändler in dem Konstrukt sieht, dürfte sich der Schritt zunächst positiv auswirken: Dem Vernehmen nach haben Pächter zuletzt verstärkt Teile des Sortiments nicht mehr über Rewe bezogen, sondern bei anderen Händlern, um hohe Einkaufspreise zu umgehen. Aral kann bisher nur begrenzt entgegenwirken. Nach der Umstellung würde die Entscheidungsgewalt voll beim Mineralölkonzern liegen.
Rewe to go
Großes Frischesortiment: Die Rewe To Go-Shops bieten ein breites Angebot an frischen Produkten zum Direktverzehr oder Mitnehmen: Sandwiches, Wraps, Sushi aus nachhaltiger Fischerei, geschnittenes Obst, Salate und Desserts.
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