Schuhbecks Company

Schuhbecks Gewürzladen will die Räumung verhindern

Gegen Schuhbeck s Gewürzladen am Platzl läuft eine Räumungsklage. Die Betreiber Schuhbecks Company GmbH wollen die Räumung noch verhindern.
IMAGO / Wolfgang Maria Weber
Gegen Schuhbeck s Gewürzladen am Platzl läuft eine Räumungsklage. Die Betreiber Schuhbecks Company GmbH wollen die Räumung noch verhindern.

Schuhbecks Gewürzladen am Münchner Platzl steht vor dem Aus. Doch Betreiber Schuhbecks Company hofft trotz eines Räumungsurteils weiter darauf, das Geschäft zu halten. "Die ausstehenden Mietzahlungen wurden heute überwiesen", sagte der Anwalt der Company, Joachim Borggräfe, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

"Wir hoffen, die Räumung dadurch noch abwenden zu können", meldete er sich zu Wort. Am Mittwoch jedenfalls war der Gewürzladen zunächst weiter geöffnet.

Urteil fiel im Februar

Die Company, die die von Star-Koch Alfons Schuhbeck gegründeten Gewürzläden inzwischen betreibt, war Mitte Februar vom Landgericht München I zur Räumung des Ladens verurteilt worden, weil seit Mitte Juni vergangenen Jahres keine Miete mehr gezahlt wurde. Den Streitwert bezifferte das Gericht auf 333.840 Euro.

Der Anwalt des Vermieters, Günther Volpers, hatte in der Verhandlung zugesichert, dass der Räumungsanspruch nicht vor diesem Mittwoch durchgesetzt wird. Wie es nach Ablauf dieser Frist nun weitergehen sollte, war aber zunächst unklar. Denn die so deutlich verspätete Zahlung der Mietrückstände ändert nichts an dem Urteil, das dem Vermieter erlaubt, den Laden räumen zu lassen. Beim zuständigen Amtsgericht München lag zunächst allerdings noch kein Antrag auf Vollstreckung der Räumung vor, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Scherben einer Unternehmer-Existenz

Die Gewürzläden sind nach Angaben von Anwalt Borggräfe das "Flaggschiff" der Company. Seinen Angaben zufolge verwaltet sie auch andere Aktivitäten Schuhbecks wie Beratungstätigkeiten. Er nannte Schuhbeck im Prozess um die Räumung das "Mastermind" hinter der GmbH. Der Star-Koch selbst äußerte sich am Mittwoch nur knapp gegenüber der Zeitungsgruppe Merkur/tz: "Bei mir wird nix geräumt.

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Von den zahlreichen früheren Geschäften Schuhbecks ist seit seiner Insolvenz und seiner Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe nicht mehr viel übrig. Seine Restaurants sind inzwischen geschlossen. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt bereits seit Ende 2021 wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung "im Zusammenhang mit Herrn Schuhbeck und seinen Firmen", wie eine Sprecherin sagte. "Darunter befindet sich auch die Firma Schuhbecks Gewürze GmbH." Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen "und werden sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen".
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