Die Schweizer Gastronomie, wie hier in Zürich, leidet enorm unter dem steigenden Corona-Infektionsgeschehen.
Auch in der Schweiz steigen die Corona-Zahlen. Dennoch verkündete der Bundesrat in einer Pressekonferenz am 24. November keine neuen Maßnahmen. Stattdessen sollen die Kantone für die Pandemie-Politik sorgen. Der Schweizer Verband Gastro Suisse begrüßt das und erhebt weitere Forderungen.
Es dürften dem Gastgewerbe keine "weiteren kapazitätseinschränkenden Maßnahmen" auferlegt werden, heißt es in einem Statement des Verbands. Zugleich sollen Covid-19-Tests wieder für alle kostenlos seinund der Bund soll weitere Hilfsmaßnahmen prüfen. Die Lage im Gastgewerbe verschärfe sich seit der Zertifikatspflicht (entspricht deutscher 3G-Regel) zusehends, so Gastro Suisse.
In der Pressekonferenz setzte der Bundesrat noch auf eine konsequente Umsetzung der Basismaßnahmen wie Abstand halten, Maske tragen, Lüften und Testen. Gastro Suisse begrüßt dieses Vorgehen und unterstützt die Forderung der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats, dass der Bund die Kosten der Covid-19-Tests für das Zertifikat wieder übernehmen soll. "Das würde das Gastgewerbe, das bereits enorme Opfer gebracht hat, zumindest teilweise entlasten", so der Verband.
Casimir Platzer, Präsident Gastro Suisse.
"Es darf keine weiteren kapazitätseinschränkenden und kaum pandemisch nutzbringende Maßnahmen in unserer Branche geben", sagt
Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, und fügt an: "Das würden sehr viele Betriebe nicht mehr verkraften." Die jetzigen Maßnahmen hätten weniger wirtschaftliche Kosten zur Folge als Betriebsschließungen oder strikte Verbote.
Umsatzrückgang durch Zertifikatsregel
Von der Zertifikatspflicht sind die gastgewerblichen Betriebe unterschiedlich stark betroffen. Doch
bereits im Oktober meldeten über 80 Prozent der Mitglieder von Gastro Suisse, dass sie wegen der Ausweitung der Zertifikatspflicht Umsatzeinbussen erlitten haben.
Knapp die Hälfte dieser Betriebe verzeichnet einen
Umsatzrückgang von über 30 Prozent. Mehr als 75 Prozent der befragten Betriebe verzeichneten
bereits im Oktober einen Stornierungsanstieg von Banketten. Die Mehrheit der Betriebe erwartete ein negatives bis sehr negatives Weihnachtsgeschäft. Das scheint sich nun zu bestätigen. Die Lage hat sich nämlich nochmals drastisch zugespitzt.
Immer mehr Weihnachtsessen werden abgesagt, die Stornierungswelle nimmt weiter zu. Viele Betriebe seien auf
weitere Hilfsmaßnahmen angewiesen, so der Verband.
Über Gastro Suisse
Gastro Suisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Die Organisation mit dem Gründungsjahr 1891 setzt sich für die Interessen der Branche ein. Gastrosuisse ist der größte gastgewerbliche Arbeitgeberverband mit gegen 20.000 Mitgliederbetrieben (davon rund 2.500 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen.