Die Blutzuckerkontrolle ist ein wichtiger Faktor in der Therapie der Stoffwechselkrankheit.
Rund 20 Prozent der 75- bis 80-Jährigen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt, Tendenz steigend. Um die adäquate Versorgung älterer Patienten zu gewährleisten, weist der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) auf mögliche Therapieunterschiede hin.
Im Gegensatz zu jüngeren Menschen, die ihre Blutzuckerwerte auch über körperliche Aktivitäten senken können, sind ältere Menschen dazu häufig nicht mehr in der Lage. Bei gebrechlichen oder körperlich eingeschränkten Patienten empfiehlt der Verband, Behandlungsziele individuell nach Wohlbefinden, Alter und primären Therapiezielen des Patienten auszurichten. Vor allem alltagsrelevante Behandlungsziele, wie zum Beispiel der Erhalt und die Steigerung der Selbstständigkeit und Lebensqualität, sollten im Vordergrund stehen. Ein weiteres wichtiges Therapieziel sei außerdem die Vermeidung therapiebedingter Komplikationen, zum Beispiel schwerer Hypoglykämien (Unterzuckerung).
Blutzuckerkontrolle
Unabhängig vom Alter und körperlicher Verfassung gilt für alle Menschen mit Diabetes: Die Blutzuckerkontrolle ist ein wichtiger Teil der Therapie. Auch hier muss jedoch die körperliche Verfassung des jeweiligen Patienten im Auge behalten werden. Eine plötzliche Gewichtsabnahme oder verschlechterte Nierenfunktion könnten die Wirkung blutsenkender Medikamente verstärken und zu Komplikationen führen. Zusätzlich müssen ältere Menschen häufiger weitere Arzneimittel einnehmen. Diese Aspekte gilt es, in der Schulung und Behandlung der geriatrischen Patienten zu beachten.
Zahlen in Deutschland
Laut dem Deutschen Gesundheitsbericht 2017 sind in Deutschland knapp 6,7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt. Experten gehen davon aus, dass es in Deutschland knapp 630.000 häuslich versorgte Pflegebedürftige mit der Erkrankung gibt. Davon werden 420.000 durch Angehörige und 210.000 durch einen ambulanten Pflegedienst versorgt, weitere 230.000 leben in Pflegeheimen. Mehr als 90 Prozent der Betroffenen sind an Diabetes Typ 2 erkrankt.
Über den VDBD
Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) ist die Solidar- und Interessengemeinschaft von rund 3.800 Diabetes-Beratern, Diabetes-Assistenten und weiteren qualifizierten Fachkräften, die sich gezielt für Menschen mit Diabetes mellitus und assoziierten Erkrankungen engagieren. Gegründet wurde er 1993. Der Verband hat seinen Sitz in Berlin.