Am 18. Juni ist Tag der nachhaltigen Gastronomie.
Zum internationalen Tag der nachhaltigen Gastronomie der Vereinten Nationen am 18. Juni appelliert Slow Food Deutschland an Verbraucher und Politik, die Gastronomie zu unterstützen, die sich für ihre Region verantwortlich zeigen und in lokalen Netzwerken engagieren. In Zeiten von Corona sei dies wichtiger denn je, teilt die Organisation mit.
Die
Plattform Greentable fordert hingegen die Gastronomie dazu auf,
ihre „grünen“ Ideen für eine zukunftsfähige Gastronomie unter den
Hashtags #gastroforfuture und #jetzterstrecht in den sozialen Medien zu teilen. Auf der
Greentable-Homepage werden alle Statements auf einer
„Social Wall“ gesammelt und vorgestellt.
Slow Food mit Aktion
Die
Organisation Slow Food veranstaltet am Tag der nachhaltigen Gastronomie einen Menüabend im
Hamburger Restaurant Hobenköök. Sechs Köche der
Slow Food Chef Alliance demonstrieren dann, wie eine Netzwerkgastronomie in der Praxis funktionieren kann: Sie bereiten für ihre Gäste je einen Gang zu und stellen die Lieferanten ihrer Erzeugnisse vor, mit denen sie einen engen Kontakt pflegen.
Die Gastronomie spiele eine zentrale Rolle für die Umsetzung eines
zukunftsfähigen Lebensmittelsystems, das im Einklang mit Mensch, Tier und Natur agiert und die planetaren Grenzen respektiert, teilt Slow Food mit. Köche könnten maßgeblich zum Erhalt der biokulturellen Vielfalt und Ernährungswende beitragen, indem sie vielfältige und
regionaltypische Sorten auswählen sowie qualitativ hochwertige Lebensmittel aus
artgerechter Tierhaltung und ökologischem Anbau beziehen und
kurze Transportwege bevorzugen.
Slow Food forderte einmal mehr eine gezielte Unterstützung und Förderung für Gastronomen, die durch ihr Handeln zum Schutz des Klimas sowie dem Erhalt und Ausbau lokal verorteter, ökologischer Lebensmittelerzeugung, der biokulturellen Vielfalt und des kulinarischen Erbes beitragen.
Genau diese Wirtschaftsweise würden die
46 Mitglieder der Slow Food Chef Alliance verkörpern, so Slow Food.
Greentable-Mitglieder engagiert
„Nachhaltigkeit hat durch die Corona-Krise nicht an Bedeutung eingebüßt. Sie wird sogar noch wichtiger: Es ist nicht egal, woher unser Essen kommt. Zusammen mit vielen Kolleginnen und Kollegen setzen wir uns für eine zukunftsfähige Branche ein“, so
Wilma von Westphalen, Betreiberin des Gasthauses „Großer Kiepenkerl“ in Münster und Teil des Netzwerkes Greentable. Alle Unternehmen der Branche würden derzeit mit Umsatzeinbußen kämpfen. „Umso mehr freut es uns, dass viele Betriebe trotz ihrer Sorgen beim Thema Nachhaltigkeit keine Abstriche machen und sagen: Jetzt erst recht“, so
Matthias Tritsch, Gründer des Vereins Greentable mit Sitz in Lüneburg.
Ob
Lieferung mit dem Fahrrad statt mit dem Auto,
Verzicht auf Plastik und
Nutzung von Weckgläsern oder gar
Porzellantellern „to go“: Im Corona-Lockdown haben viele gastronomische Betriebe auch beim Thema Nachhaltigkeit große Kreativität bewiesen, so Greentable.
2017 hat die UN-Generalversammlung den 18. Juni zum „Nachhaltigen Gastronomie-Tag“ erklärt, er ist eine Initiative der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).