Takeaway.com und Just Eat sollen ein Unternehmen werden.
Für den geplanten Zusammenschluss der beiden Lieferplattformen bessert Takeaway.com sein Übernahmeangebot für Just Eat nach. Der Konkurrent für die Übernahme, die niederländische Prosus, hatte ihr Angebot ebenfalls erhöht.
Jitse Groen, CEO von Takeaway.com, sprach in einer Mitteilung vom "besten und
finalen Angebot". Dieses sieht vor, dass die Shareholder von Just Eat für jede
Just Eat Aktie 0,12111 neuer Takeaway.com-Aktien bekämen. Der
Aktientausch entspräche nun einem Gegenwert von
9,16 Britischen Pfund (GBP) pro Aktie, basierend auf dem Kurs der Takeaway.com-Aktie von 88,90 Euro am 18. Dezember. Das vorige Angebot entsprach 7,31 GBP.
Auch der
Einfluss der bisherigen Just Eat-Aktionäre würde steigen. Nach dem Merger hätten diese einen Anteil von
57,50 Prozent des neu geschaffenen Unternehmens, beim vorherigen Angebot wäre die Quote 52,12 Prozent gewesen. Zudem wurde die Frist, bis zu der die Aktionäre zustimmen müssen, erneut verlängert.
Stichtag ist nun der
10. Januar 2020, bereits Anfang Dezember hatte Takeaway.com die Frist bis zum 27.12. ausgedehnt. Bis zum 18. Dezember hatten 41,09 Prozent der Just Eat-Shareholder dem Aktientausch noch zu alten Bedingungen zugestimmt. Für die Annahme des Angebots genügt eine einfache Mehrheit der Just Eat Aktionäre.
Nach Bekanntgabe des neuen Angebots stiegen die Aktienkurse von Just Eat zunächst leicht, die Aktie von Takeaway.com gab mehr als zehn Prozent nach.
Prosus hatte Angebot erhöht
Just Eat bestätigte zudem ein ebenfalls
finales Angebot des Übernahmekonkurrenten
Prosus. Der niederländische Internetkonzern, der zum südafrikanischen Medienkonzern Naspers gehört, hatte sein Angebot zuletzt von
7,40 GBP auf 8,00 GBP pro Just Eat-Aktie erhöht. Im Gegensatz zum Takeaway.com ist das Angebot von Prosus in Cash und sieht keinen Zusammenschluss vor.
Das
Just Eat Board hatte bei vorangegangenen Angeboten seinen Aktionären stets empfohlen, das Takeaway.com-Angebot anzunehmen. Die Führungsebenen beider Unternehmen betonen die Synergien und die operativen Vorteile eines Zusammenschluss. Kombiniert wären Takeaway.com und Just Eat eines der größten Lieferdienst-Unternehmen der Welt.
Über Takeaway.com
- Heimatmarkt Niederlande
- Länder mit Marktführerschaft (eigene Angaben) Niederlande, Deutschland, Belgien, Polen, Österreich, Israel, Bulgarien
- Weitere Ländermärkte Schweiz, Rumänien, Portugal, Luxemburg
- Bestellungen 1. HJ 2019: Niederlande 18,5 Mio. (+18 % zu Vj.), Deutschland 27,9 Mio. (+85 %); insgesamt 71,0 Mio. (+70 %)
Takeaway.com: EBITDA in Deutschland positiv
Neben dem Kampf um Just Eat zog Takeaway.com-CEO Jitse Groen ein
vorläufiges Fazit für 2019: "Wir erwarten einen starken Jahres-Abschluss, der besonders vom
Wachstum der Bestellungen in Deutschland im vierten Quartal getragen wird. Unser EBITDA in Deutschland ist inzwischen positiv und wir sind zuversichtlich, dass sich die EBITDA-Marge dort der in den Niederlanden anpassen wird."
In der Prognose geht Takeaway.com von rund
70 Mio. Bestellungen über die deutsche Marke
Lieferando im Jahr 2019 aus, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Das so vermittelte Bestellvolumen läge bei
1,45 Mrd. Euro (2018: 665 Mio. €).