In Hamburg dürfen sich Beschäftigte im Gastgewerbe ab April über mehr Lohn freuen.
Im April soll der tarifliche Mindestlohn in Hamburgs Gastgewerbe auf 11,07 Euro steigen. Zwei weitere Erhöhungen sollen im Oktober 2022 und im Juni 2023 folgen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) freut sich über ein kräftiges Einkommensplus von 11 Prozent für ihre Mitglieder.
Fachkräftemangel ist überall ein großes Thema, aber besonders in der Gastronomie: Weil viele Beschäftigte der Branche in der Pandemie den Rücken kehrten, ist die Personallage schwierig. Helfen können aus Sicht der Gewerkschaft höhere Löhne.
Die Beschäftigten in der Hamburger Gastronomie können sich nach Angaben der Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf kräftige Entgelterhöhungen einstellen.
Im April steige der tarifliche Mindestlohn für Branchenneulinge in der untersten Entgeltgruppe um 11 Prozent auf 11,07 Euro, im Oktober auf 12,34 Euro und im
Juni 2023 auf 13,35 Euro je Stunde, teilte die NGG mit.
3-stufige Erhöhung für Fachkräfte
Der Tarifvertrag, auf den sich die Gewerkschaft und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) geeinigt hätten, sehe zudem auch für Fachkräfte eine deutliche Entgelterhöhung in drei Stufen vor. Die
Beschäftigten in Hotels, Restaurants und Gaststätten sollen demnach von April an monatlich 190 Euro, von Oktober an noch einmal 220 Euro sowie von Juni 2023 an weitere 175 Euro mehr Geld bekommen – bei einer
Laufzeit bis Ende des kommenden Jahres. Vom Dehoga lagen zunächst keine Informationen vor.
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"Mit dem Lohn-Plus haben die Beschäftigten nach Lockdowns und Kurzarbeit nun endlich wieder eine Perspektive", sagte NGG-Regionalchefin Silke Kettner laut Mitteilung. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es gelungen, zusammen mit den Arbeitgebern einen Tarifvertrag zu vereinbaren, der die Hotel- und Gastrobranche deutlich attraktiver mache. "Die Lohnerhöhungen sind vor allem auch ein entscheidender Beitrag gegen den wachsenden Fachkräftemangel in der Branche. Damit wird es künftig leichter, dringend gebrauchtes Personal zu halten und neue Mitarbeiter zu finden."
Mitarbeiter-Schwund stoppen
Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftige die Branche in Hamburg zurzeit knapp 46.000 Menschen, teilte die NGG mit.
Während der Pandemie hätten fast 10.000 Beschäftigte wegen unsicherer Perspektiven und Lohneinbußen in der Kurzarbeit das Hamburger Gastgewerbe verlassen. "Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in der Hansestadt so stark getroffen wie kaum eine andere Branche", sagte die Gewerkschafterin.
Mit dem starken Lohnplus könne es gelingen, viele der abgewanderten Beschäftigten wieder zurückzuholen.