Mit landesweiten Aktionen fordern die Dehoga-Verbände in Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern im Vorfeld der Bund-Länder-Gespräche am 3. März eine Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe.
Mit einer stillen Mahnwache auf dem Gutenbergplatz in Mainz startet der Dehoga Rheinland-Pfalz. Am Mittwoch, 24. Februar, will er hier – wie bereits in Trier – den Landespolitikern symbolisch einen übergroßen Schlüssel zur Öffnung der Betriebe überreichen. „Die Politik muss jetzt Verantwortung zeigen und handeln“, so RLP-Dehoga-Präsident Gereon Haumann. „Wir wollen einen konkreten Stufenplan mit verbindlichen und dauerhaften Öffnungsperspektiven für das Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz.“
In einem gemeinsamen Beschluss hat der Dehoga Rheinland-Pfalz mit den benachbarten Dehoga-Landesverbänden Hessen und Nordrhein-Westfalen sowie dem Dehoga Bayern einen Dehoga-4-Stufenplan zur Wiedereröffnung des Gastgewerbes vorgelegt.
Stufe 1: Wenn eine 7-Tage-Inzidenz von 75 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung der Beherbergung und Außengastronomie
Stufe 2: Wenn eine 7 Tage-Inzidenz von 50 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung der Speisen-Gastronomie und Möglichkeit für Tagungen und Veranstaltung ausschließlich in gastgewerblichen Betrieben
Stufe 3: Wenn eine 7-Tage-Inzidenz von 35 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung der Getränke-Gastronomie.
Stufe 4: Wenn eine 7-Tage Inzidenz von 20 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung von Bars, Clubs und Diskotheken
Auch der Dehoga Saarland drängt auf praxistaugliche Öffnungsperspektiven und ruft daher am Freitag, 26. Februar, zur Aktion „Wir sperren ab!“ auf. Gastgeber sind aufgefordert, dem Verband ihre Schlüssel von Restaurants, Gaststätten, Kneipen, Bars und Hotelzimmern zukommen zu lassen. Alle Schlüssel werden dann vom Dehoga-Landespräsidenten Michael Buchna vor der Staatskanzlei an die politischen Verantwortlichen übergeben. Die Schlüssel seien auch ein Sinnbild für Lösungen – die es durchaus gibt, so der Dehoga.
Ebenfalls im Vorfeld der nächsten Bund-Länder-Gespräche am 3. März startet eine Kampagne des Dehoga Bayern unter dem Titel "Öffnungsperspektive mit Sicherheit und Lebensfreude". Ziel sei die Vorstellung eines verbindlichen Öffnungsszenarios für das Gastgewerbe im Nachgang der Regierungskonferenz, so Präsidentin Angela Inselkammer.
Die Kampagne besteht aus zwei Elementen, an denen Gastronomen und Hoteliers mitwirken können. Zum einen der Aktion „Gedeckter Tisch & Gemachtes Bett“ und zum anderen einer Plakataktion.
Die Aktion „Gedeckter Tisch & Gemachtes Bett“ findet am 1. März , 10 bis 14 Uhr statt. Bayernweit sind Gastgeber hier aufgerufen, einen gedeckten Tisches und/oder ein gemachtes Bett mit einem Kampagnenplakat aufzustellen. „Ziel muss sein, dass in jedem Ort mit einem Wirtshaus oder einem Hotel mindestens ein gedeckter Tisch als stiller Protest aufgestellt wird“, so der Dehoga Bayern. Wer an der Aktion mit einem Tisch/ Bett auf einem öffentlichen Platz teilzunehmen wolle, müsse dies vorab bei der zuständigen Behörde anmelden.
Zielgruppe der Aktion sei nicht der Passant, sondern die Politik, die man über eine möglichst breite, regionale Berichterstattung und Social-Media-Beiträge erreichen will.
Für alle Gastgeber, die keinen Tisch aufstellen wollen, aber die Aktion trotzdem unterstützen wollen, hat der Dehoga Bayern zudem ein Plakatmotiv entwickelt, das sich ausdrucken – Laser- oder Digitaldruck – und öffentlichkeitswirksam in Fenstern etc. aufhängen lässt.
„Wir fordern einen Fahrplan mit klaren und nachvollziehbaren Kriterien, wann, wer, unter welchen Bedingungen dauerhaft wieder öffnen darf“, betont Dehoga-RLP-Chef Gereon Haumann. Dabei müssten nachhaltige Perspektiven für alle Betriebstypen des Gastgewerbes geschaffen werden.
Haumann weiter: „Diese müssen spätestens am 3. März vorliegen und bei rückläufigen Inzidenzwerten eine Öffnung der gastgewerblichen Betriebe vorsehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung bei Inzidenzen um die 35 unsere Betriebe weiter geschlossen hält.“
Dieser Text erschien zuerst auf www.ahgz.de.