Vereinte Nationen schlagen Alarm

Lebensmittelpreise auf Rekordniveau

Im Laufe des März sind die Weltmarktpreise für Weizen um 19,7 Prozent gestiegen.
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Im Laufe des März sind die Weltmarktpreise für Weizen um 19,7 Prozent gestiegen.

Die Lebensmittelpreise haben nach Angaben der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) im März ein Rekordniveau erreicht. Der FAO-Lebensmittel-Preisindex habe ein Allzeit-Hoch erklommen, sagte ein Sprecher der Organisation. Besonders bemerkenswert sei der Kostenanstieg von Februar auf März, der 12,6 Prozent betragen habe. Das sei der zweithöchste Anstieg in der Geschichte des Indexes, hieß es.

Speziell Getreide für Brot sowie Fleisch und Gemüse seien deutlich teurer geworden, während Reis, Milch und Zucker noch vergleichsweise erschwinglich blieben. Der Preis für Reis liegt sogar 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Auch wenn der Einfluss des Ukraine-Konflikts nicht genau bezifferbar sei, "herrscht kein Zweifel, dass der Krieg eine wichtige Rolle spielt." Besonders die Preise für Pflanzenöl und Getreide seien nach dem russischen Einmarsch sprunghaft angestiegen. Die Preise für Pflanzenöl stiegen um 23,2 Prozent, die Ukraine war der weltgrößte Exporteur für Sonnenblumenöl.

Aus Russland und der Ukraine kamen in den vergangenen drei Jahren 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte und etwa 20 Prozent der globalen Maisausfuhren. Die Weltmarktpreise für Weizen sind nach FAO im im Laufe des Monats um 19,7 Prozent gestiegen, was durch Sorgen um die Erntebedingungen in den USA noch verstärkt wurde. Auch in Deutschland haben viele Handelsketten ihre Preise in den letzten Wochen bereits erhöht.

Damit bestätigen sich die Befüchtungen, die die deutschen Gastronomen bereits in der Dehoga-Umfrage vom März geäußert hatten. 84,9 Prozent der befragten Gastgeber, erklärten, dass die Lebensmittelpreise eine große Belastung für ihren Betrieb seien.

„Die Kostensteigerungen treffen gerade unsere Branche extrem hart.“, sagt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Die Lage im Gastgewerbe sei insgesamt sehr angespannt. "Für einen erfolgreichen Neustart benötigt unsere Branche Planungssicherheit und verlässliche Perspektiven." 
Über den FAO Lebensmittel-Preisindex
Seit 1990 misst die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen die Entwicklung der Weltmarktpreise von 55 Nahrungsmitteln in den fünf Warengruppen Fleisch, Milchprodukte, Getreide, Öle und Fette sowie Zucker. Der FAO Lebensmittel-Preisindex wird jeden ersten Donnerstag im Monat veröffentlicht. Er gilt als Indikator für die zukünftige Kostenentwicklung in der Lebensmittelindustrie.


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