Ausbildung

Kreative Nachwuchs-Suche

Flotte Sprüche für mehr Aufmerksamkeit. Die bundesweite Initiative "Job verliebt" wirbt um Nachwuchs.
Job verliebt
Flotte Sprüche für mehr Aufmerksamkeit. Die bundesweite Initiative "Job verliebt" wirbt um Nachwuchs.

Mit kreativen Maßnahmen versuchen Gastro-Betriebe mehr motivierten Nachwuchs für eine spannende Branche mit großem Zukunfts-Potenzial gewinnen. Die Betriebe der IHK Köln haben die Kampagne „Ich werde was“ gestartet, für die Auszubildende ihre Jobs an Schulen vorstellen. Diese und andere Initiativen stellt unsere Autorin Gisela Burger vor.

Die Lage ist dramatisch: Immer weniger junge Menschen wollen einen Beruf im Gastgewerbe ergreifen. So lernten 2007 insgesamt 107.041 junge Menschen in Deutschland einen Beruf in Hotellerie und Gastronomie. 46.354 schlossen 2007 einen neuen Lehrvertrag ab. 2016 zählte die Branche mit 53.963 nur noch halb so viele Auszubildende. Vergleichbar tief sank die Zahl der neuen Ausbildungsverträge auf 24.463. Die traurige Entwicklung setzt sich vorerst fort. In ganz Bayern wurden 2016 insgesamt 1.200 Ausbildungsplätze in der Gastronomie und 500 in der Hotellerie nicht vergeben.

Zielgruppen-Kampagne

„Wir haben jetzt schon mehr als 200 unbesetzte Ausbildungsplätze“, beschreibt Alexander Uhr, Leiter des Bereichs Ausbildung bei der IHK Köln, die aktuelle Lage. Um wieder mehr  für das Gewerbe zu begeistern, haben die Betriebe in der Region die Kampagne „Ich werde was“ gestartet. Zentrale Botschaft: Die Gastronomie ist besser als ihr Ruf. Auszubildende werben an Schulen für ihre Jobs. Es gibt Angebote für Auslandsaufenthalte und verkürzte Lehrzeiten und Teilqualifizierungen.

„Die Schülerpraktika sind für uns ein gutes Instrument, um neuen Nachwuchs zu gewinnen.“
Florian Reis, Ausbildungsleiter, Bayer Gastronomie, Leverkusen

Schulpartnerschaften und Praktika

Die IHK Schwaben hat ein Modell für Schulpartnerschaften mit Praktika entwickelt, an denen sich besonders viele Gastronomiebetriebe beteiligen. Der Dehoga Bayern hat das Programm „Wertschätzende Ausbildung“ aufgelegt. Das Institute of Culinary Art (ICA) unterstützt die bundesweite Initiative für mehr Image und mehr Nachwuchs „Job.verliebt“. Sie soll die Aufmerksamkeit auf die Berufe unserer Branche lenken. Es ist eine Image- und Nachwuchskampagne, getragen von führenden Unternehmen einer einzigen Branche, unentgeltlich für Betrieb und Bewerber sowie ohne monetär gewinnbringende Absichten.

Anreize für berufliche Entwicklung

Detlef Knaack, geschäftsführender Direktor vom Eventcaterer Fairgourmet in Leipzig, beschäftigt aktuell zwölf Auszubildende. Er setzt auf Schülerpraktika und arbeitet mit Haupt- und Realschulen zusammen. Lernende erhalten bei dem Unternehmen eine übertarifliche Bezahlung sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie ein eigens entwickeltes Schulungsprogramm. Nach acht Fortbildungen bekommen sie einen Tag Sonderurlaub. Wer alle zehn Veranstaltungen besucht, erhält zwei extra freie Tage. „Der  Wunsch, sich beruflich zu entwickeln, ist heute stärker verbreitet, darauf muss man als Arbeitgeber reagieren“, sagt Detlef Knaack.

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