FOOD SERVICE:Nach zwei Jahren coronabedingter Pause findet die Internorga endlich wieder in Hamburg statt. Wie fühlt sich das für Sie an?Claudia Johannsen: Es fühlt sich super an. Das gesamte Team und alle Aussteller freuen sich unglaublich auf einen grandiosen Restart der Internorga Ende April. Es wird für die Branche mehr als Zeit, sich endlich wieder persönlich auszutauschen. Zwei herausfordernde Jahre liegen hinter uns allen, die viel Flexibilität, Geduld und Mut von allen Beteiligten erforderten. Umso schöner ist es, dass die Internorga nun endlich wieder in Präsenz stattfindet. Darauf haben wir alle so lange hingearbeitet und hingefiebert. Jetzt ist es tatsächlich wirklich nicht mehr lange hin, bis wir unsere Messetore endlich wieder öffnen können. Die Vorfreude ist riesig.
Gab es im Vorfeld der Messe viele Absagen von Ausstellerseite aufgrund der Corona-Situation? Wie fällt hier ihr Fazit aus?Wir sind zufrieden mit den Ausstelleranmeldungen unter den Gegebenheiten, auf die wir seit zwei Jahren keinen wirklichen Einfluss hatten und haben. Namhafte Unternehmen und langjährige Aussteller halten der Internorga die Treue und wollen mit uns und unseren Besuchern ‚Zurück in die Zukunft‘ gehen. Das freut uns sehr. Natürlich gab es aufgrund der Verschiebung, der unsicheren Lage aufgrund von Corona und auch durch die wirtschaftliche Situation einige, auch schmerzliche, Absagen. Aber insgesamt freuen wir uns über einen sehr guten Anmeldestatus in allen Angebotssegmenten der Internorga. Sogar einige neue Unternehmen wie Red-Bull sind in diesem Jahr dabei. Versprechen können wir eine hohe Anzahl an Neuheiten und Weiterentwicklungen der Produkte und zahlreiche neue Lösungsangebote für die kommenden, herausfordernden Jahre für den gesamten Horeca-Bereich. Sehr viele der ausstellenden Unternehmen haben die Zwangspause genutzt, um an ihrem Produktportfolio weiter zu arbeiten. Da ist für jeden etwas dabei!
Welches Hygienekonzept wird zur Messe greifen? Welche Vorkehrungen haben Sie hier beschlossen – unabhängig von der Infektionslage?Nach zwei Jahren Pandemie haben wir gelernt, uns auf die gegebenen und sich zum Teil auch rasch ändernden Rahmenbedingungen einzustellen, Maßnahmen anzupassen, wenn es erforderlich ist. Wir haben unter anderem in neue Lüftungssysteme investiert und sind in der Lage, Veranstaltungen unter strengen Hygiene- und Sicherheitsaspekten durchzuführen. Nach heutigem Stand (6.4.2022) sind die bisherigen Corona-G-Regelungen (Geimpft – Genesen – Getestet) zum Zutritt von Messeveranstaltungen in Hamburg aufgehoben. Für den Besuch der Internorga gilt nur eine Maskenpflicht. Die Masken können jedoch zur Bewirtung an Steh- und Sitzplätzen und für Verkostungen abgenommen werden. Zudem gilt die Einhaltung der üblichen Hygieneregeln, die mittlerweile ja als selbstverständlich betrachtet werden.
Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?Das ist eine gute Frage, und ich muss Ihnen sagen, es wäre der sprichwörtliche Blick in die Glaskugel. Es ist die erste Internorga in Präsenz nach tatsächlich drei Jahren, die unter anderen äußeren Umständen stattfindet. Ich bin sehr optimistisch, dass sehr viele Branchenakteure sich auf den Weg zur Internorga machen. Wir haben viele Stimmen aus dem Markt bekommen, die sich auf die Messe freuen und sie auch besuchen werden. Eine Umfrage unter den norddeutschen Dehoga-Landesverbänden bestätigt dies: 72 Prozent wollen die Internorga besuchen. Das freut uns natürlich sehr. Klar muss aber auch jedem sein, dass es eine andere Internorga sein wird, die trotzdem den gewohnt hohen Standard verspricht und hält.
MEHR DAZU
Internorga | 40. Internationales Foodservice-Forum
Das größte Branchentreffen feiert Jubiläum
Der Ticketverkauf läuft auf Hochtouren: Am 29. April 2022 kommt die Branche für den wichtigsten Brainfood- und Networking-Event zusammen.
Was sagen Sie potenziellen Messebesuchern, die aufgrund der Infektionslage noch Bedenken haben, zur Internorga zu gehen?Ich kann persönliche Bedenken verstehen. Zwei Jahre Pandemie haben einfach Spuren in den Köpfen hinterlassen. Der Schalter lässt sich manchmal sicher nicht so schnell umlegen.
Ich kann jedoch versichern, dass die Internorga bedacht und umsichtig handelt und wir alles dafür tun werden, jedem Teilnehmenden einen sicheren Messebesuch zu ermöglichen. Letztlich muss man natürlich auch bei Zweifeln hier und da etwas mutig sein. Ich bin mir sicher: Niemand wird den Messebesuch bereuen – zu groß ist der Wunsch nach Austausch, Netzwerken und persönlicher Begegnung.
Warum ein neues Hallenkonzept? Was sind die Vorteile für die Besucher?Bereits seit 2019 arbeiten wir ja an einer komplett neuen Hallenstruktur, deren Umsetzung eigentlich schon 2020 erfolgen sollte. Aufgrund der Pandemie hat sich das Ganze aber bis ins Jahr 2022 gezogen. Nun wechseln ganze Bereiche ihre Hallen, Nahrungsmittel und Getränke findet man nun in den A-Hallen und Obergeschossen der B-Hallen. Dem Thema ‚Digitalisierung‘ widmet sich sogar eine ganze Halle, die A2. Der gesamte Küchentechnik-Bereich zieht in unsere größten Hallen, die B6 und B7. Das Segment für Einrichtung und Ausstattung sowie Außengastronomie haben wir mit einem durchgängigen Fluss gebündelt durch die vier Hallen B1 bis B4 im Erdgeschoss. Auf Basis der Customer Journeys vergangener Jahre gelingt es uns so, die verschiedenen Ausstellungssegmente noch stringenter zu sortieren. Jeder Bereich hat nun seinen eigenen Eingang, an dem man starten kann. Es wird also für die Besuchenden einfacher, zielgerichteter über die Messe zu gehen.
Welche neuen Specials bieten Sie?In diesem Jahr liegt der Fokus auf zwei großen Themen, die für den gesamten Außer-Haus-Markt in der Pandemie eine zentrale Bedeutung bekommen haben. Erstens, das Thema Packaging und Delivery. Wir widmen dem Trendthema einen eigenen neuen Ausstellungsbereich in der Halle B1 OG. Hier werden nachhaltige Verpackungslösungen und Lieferservice-Angebote auf einer Fläche gebündelt. Und zweitens, das Thema Digitalisierung. Erstmals werden alle Ausstellenden dieses Zukunftsthemas in einer Halle (A2) zentralisiert. Sie ist Anlaufstelle für Gastronomen, Hoteliers, Großcaterer sowie Bäcker und Konditoren, um der stetig wachsenden Bedeutung des Themas noch mehr Raum zum Entdecken von innovativen Ansätzen zu geben. Neu ist auch die Craft Coffee Area. Hier dreht sich alles rund um das Thema Spezialitäten-Kaffee. Sie verbindet Gastronomen, Lebensmitteleinzelhandel, Bäcker und Hoteliers mit innovativen Spezialitäten-Röstern.
Welche Top 3 Highlights setzen Sie im Programm der Internorga?Die Internorga ist so vielfältig und abwechslungsreich, da ist es immer schwierig, sich auf drei Highlights festzulegen. Was ich aber auf jeden Fall besonders hervorheben möchte, sind unsere beiden großen und etablierten Kongresse, das
Internationale Foodservice-Forum, Europas größter Kongress für die professionelle Gastronomie. Dieser findet endlich wieder im neu erstrahlten CCH am Vortag der Internorga (29. April) statt – mit hochkarätigen Speakern zu Themen, die in diesen Zeiten bewegen. Und auch den neuen
Branchentag der Gemeinschaftsgastronomie am 3. Mai kann ich nur wärmstens empfehlen. Hier werden Konzept-Ideen für das ‚Neue Normal‘ vorgestellt und diskutiert. Nicht verpassen sollte man außerdem das Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreises am ersten Messetag. Fünf Finalisten-Teams präsentieren ihre spannenden Geschäftsideen in je fünfminütigen Präsentationen live auf der Messe. Der Hauptgewinner wird vom Fachpublikum direkt vor Ort gewählt. Hier herrscht Spannung pur.
Worauf freuen Sie sich persönlich besonders bei dieser ersten Internorga nach der zweijährigen Zwangspause?Ich freue mich besonders darauf, endlich wieder unseren Ausstellern, Besuchern und Weggefährten persönlich zu begegnen und sie ganz herzlich bei uns begrüßen zu können. Nie war der Bedarf des Austausches so groß wie jetzt. Ich schätze, es gibt sehr viel zu erzählen und zu
berichten.