Aufrechter Gang, hochgewachsen, eisklarer Blick: So kennt man ihn seit eh und je. Am 13. September feiert der Gründer der Block-Dynastie seinen 80. Geburtstag. Was für ein Ereignis, was für eine Lebensleistung!
In der aktuellen Pandemiekrise hat sich der Grandseigneur der deutschen Systemgastronomie erzürnt zu Wort gemeldet. Einspruch gegen die Auflagen der Behörden, Ankündigung rechtlicher Schritte. Bezeichnend! An Sturmfestigkeit hat es Eugen Block nie gemangelt, mit sich spaßen lässt er gar nicht gern.
Ein Dickschädel eben – so nennt er sich selbst. Stur, wenn nicht starrsinnig. Was aber unweigerlich zur Grundausstattung eines Pionierunternehmers gehört: Nicht von ungefähr hat Eugen Block in der deutschen Profi-Gastronomie Geschichte geschrieben. Wir erinnern uns: Anno 1968 eröffnete der Sohn einer Gastwirtsfamilie im Oldenburgischen, damals 28 Jahre jung, nach einem USA-Aufenthalt sein erstes Steakhaus in der Hamburger Dorotheenstraße, Ausgangspunkt einer phänomenalen Erfolgsgeschichte.
Wie alle großen Gründerfiguren ist Eugen Block mitunter unbequem. Penibel, bekennender Perfektionist, Meister der Selbstdisziplin, christlichem Ethos verbunden. Als gläubiger Katholik lässt er all seine neuen Restaurants von einem Priester einsegnen. Gottvertrauen als Kraftquelle – wem ist das heute noch gegeben?
Er hat stets viel gefordert, vor allem von sich selbst. Fleiß zählt zu den Tugenden, die ihm heilig sind, eine Messlatte, die er auch an seine Mitarbeiter anlegt, ob Manager oder Tellerwäscher. Genialer Visionär, durchaus gestrenger Patriarch, fürsorgliche Vaterfigur zugleich: Wiederholte Auszeichnungen der Gruppe als Top-Arbeitgeber sprechen für sich. Mittlerweile hält sich Eugen Block im Unternehmen im Hintergrund und hat allen offiziellen Mandaten entsagt.
Sein erklärter Wunsch, adressiert an die Enkel: Das Unternehmen möge bitte nicht veräußert werden. Lockerlassen wird er gewiss auch fürderhin nicht … Hut ab vor einem nimmermüden Großen dieser Branche!