Projektziel ist ein nachhaltiges Verpflegungsangebot in der Gemeinschaftsgastronomie.
Mehr Klimaschutz und Gerechtigkeit bei den Angeboten in der Gemeinschaftsgastronomie zu erreichen – das ist das übergeordnete Ziel des Projektes "Außer-Haus-Angebote – nachhaltig und gerecht gestalten" (GeNAH) der FH Münster und ihren Partnern. Zum ersten Mal hat sich nun der Lenkungskreis für die Detailplanung getroffen.
Im
Lenkungskreis sind Verantwortliche aus Verpflegungsbetrieben, Bildungseinrichtungen und Trägerorganisationen vertreten. Gerade bei letzteren will
GeNAH ansetzen. "Wir möchten nicht in jeder einzelnen Großküche von vorne anfangen, sondern nachhaltige Verpflegungsangebote über die Strukturen der großen Träger ausrollen und dauerhaft etablieren. Gemeinsam mit den Partnern entwickeln wir deshalb Prozesse und Angebote praxisnah weiter", erklärt die wissenschaftliche Leiterin des Projekts
Prof. Dr. Petra Teitscheid vom Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN).
GeNAH läuft bis Dezember 2023. Bis dahin soll bei den Partnern
flächendeckend eine Verpflegung umgesetzt sein, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte bei Produktion, Verarbeitung und Konsum
integriert. "Selbstverständlich gehören für uns auch gesunde und geschmacklich ansprechende Angebote dazu", erläutert Koordinatorin Silke Friedrich vom iSuN. Dafür arbeitet das Team mit dem
hochschuleigenen "food lab muenster" zusammen.
Drei Projektphasen
Die
erste von drei
Phasen soll die Grundlagen schaffen. Dazu gehört etwa, Wissen aus der Praxis zu bündeln und nachhaltige Speisepläne sowie Konzepte zur Bildung und Schulung unterschiedlicher Zielgruppen zu entwickeln. Außerdem wird eine
Wissensdatenbank für Betriebe entstehen. In der
zweiten Phase werden Konzepte und Blaupausen bei den Kooperationspartnern erprobt und evaluiert, bevor sie dann in die Trägerstrukturen weitergetragen werden sollen.
Kooperationspartner sind das
Bistum Münster, die Himmlischen Herbergen und die LWL-Kliniken in Münster und Lengerich.
Im
dritten Arbeitspaket stehen Transfer und Netzwerken im Mittelpunkt, damit die Ergebnisse Fachkreise und Öffentlichkeit erreichen.
Projekt wichtig trotz Corona
Aufgrund der
Corona-Pandemie mussten der Projektbeginn verschoben und Arbeitsschritte zeitlich gestreckt werden. So plant das iSuN-Team erst ab dem Sommer, in die Verpflegungsbetriebe zu gehen. Trotz Pandemie ist die Motivation der
drei Kooperations- und 16 Praxispartner groß, sich mit nachhaltigem Wirtschaften zu befassen, wie Silke Friedrich beobachtet. "Sie möchten jetzt erst recht zukunftsfähige Perspektiven entwickeln."
Eine Einstellung, die
Lenkungskreis-Mitglied Thomas Voß bestätigt. "Angesichts der anderen real existierenden globalen Herausforderungen durch Klimakrise und Artensterben wäre es für uns fahrlässig, in der Corona-Pandemie unser Engagement für Nachhaltigkeit einzustellen oder auch nur zurückzufahren", so der Kaufmännische Direktor der LWL-Kliniken in Münster und Lengerich. Das Projekt wird von der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit 467.000 Euro gefördert.
Weitere Informationen zum Projekt finden Leser hier.