Gastgeber Andreas Hüttmann, Geschäftsführer der Veranstaltungs- und Betriebs GmbH, stellt sein Team vor. Ganz rechts: Gerhard Bruder.
Das 28. Netzwerktreffen des Institute of Culinary Art (ICA) fand vor 260 Teilnehmern in Hannover statt. Credo: Der Außer-Haus-Markt boomt, das Thema Personal Recruiting bleibt enorm wichtig.
Zum Auftakt nannte ICA-Präsident Gerhard Bruder ein Beispiel für den Zukunftskurs: "Wir haben das ICA Next Generation Network gegründet. Die junge Management-Generation soll hier ihre Sicht auf gemeinsame Themen zeigen und die Chance erhalten, sich zu vernetzen." Rund 50 Teilnehmer tagten am Folgetag, eine geglückte Premiere.
Als weiteres Musterbeispiel für Impulse aus dem ICA nannte er die Gründung der Guerilla Chefs, alles junge Köche und Kochbegeisterte mit Sinn für Kreativität, die am Abend ihr kulinarisches Können unter Beweis stellten. Auf der weiteren Agenda standen interessante Einblicke in die Start-up Szene: Treox (natürliche Desinfektion), Lunch Vegaz (Fertiggerichte für den Arbeitsplatz), Gastro-Marktplatz (Online Dienst für F&B Neuheiten), Kaya & Kato (faire Arbeitskleidung) und share (essen, trinken, teilen). Mit Spannung erwartet, die neuen Branchentrends: Die Themen Gastrotainment und Handwerk sowie Personalisierung von Produkten gewinnen an Bedeutung, wie Olaf Hohmann, EHI Retail Institute, bestätigt. Der Experte für Handelsgastronomie stellt eine dynamische Umsatzentwicklung in diesem Segment von jährlich vier Prozent fest. Für das laufende Jahr erwartet er einen Umsatz von 10 Mrd. Euro für diese Disziplin. Die Belegquote der Sitzplätze im Gastrobereich bezifferte er auf 47,5 Prozent. "Es wird viel ausprobiert." Deutschland sei in diesem Markt leider kein Vorreiter, so Hohmanns Bewertung.
Institute of Culinary Art, Hannover: Executive Network im Schloss Herrenhausen
Umsatz steigt weiter
Die Fakten stehen auf Dynamik: 81 Mrd. Euro Umsatz wurden im im AH-Markt (2018) erzielt. Für 2019 lautet die Prognose 3,9 Prozent Wachstum. "Die Gäste sind weiter bereit für Qualität mehr zu zahlen“, so Jochen Pinsker, npdgroup. Eine große Dimension bekomme Digital Ordering - der Markt wächst um sieben Prozentpunkte. Der Branchenbeobachter stellt weiter fest, dass Gesundheit noch ein nachrangiges Entscheidungskriterium sei. Beweis: "Nur zwei Prozent aller verkauften Burger sind Veggie."Nicht das wann wir essen, habe sich verändert, sondern das WIE. Tendenz: Mehr Snacking am Mittag, mehr Mitnahme am Mittag . Pinsker: "Retail Gastro Hybride werden wichtiger. Der LEH wird immer gastronomischer und damit zum Wettbewerber der Schnellgastronomie." Ein neuer Trend komme aus Asien und heiße Solo Dining in der Bediengastronomie.
„Wenn Sie High Heels tragen, können Sie Ihren Fußabdruck reduzieren. “
Prof. Dr. Michael Braungart.
"Die Denkweise der Zukunft besteht nicht in der Minimierung des ökologischen Fußabdrucks": Cradle to Cradle-Pionier Prof. Dr. Braungart postuliert ein Umdenken – weg von effizienzgetriebener Wachstumsorientierung, hin zu einer effektiven Ökologie der Verschwendung. Die Frage lautet nicht: "Wie mache ich es richtig?", sondern: "Was ist das Richtige?" Nachdenkliche Impulse aus berufenen Munde. Das Programm rundete der Comedy Redner Dr. Jens Wegmann mit dem Titel "Dysfersive Chancen in der Gastronomie" ab. Das nächste Executive Netzwerktreffen findet im Bonner Plenarsaal am 12. November statt.