Die Kampagne will Schüler für Leitungswasser begeistern.
Das Erasmus+-Projekt „Waterschool“ unterstützt ab sofort europaweit Schulen, eine „Wasserschule“ zu werden. Regelmäßiges Trinken von Leitungswasser in der Schule fördert die Konzentrationsfähigkeit, verbessert die Gesundheit und trägt zur Reduktion von Plastikmüll bei, teilen die acht Projektpartner mit.
Ausreichend Wasser zu trinken ist wichtig, besonders in der Schule. Dennoch erreicht etwa die Hälfte der Schüler die
empfohlene Trinkmenge nicht. Viele vergessen in der Schule schlicht zu trinken. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Leistungsbeeinträchtigung sind mögliche Folgen. Schulen sollten daher das
Wassertrinken aktiv fördern. Wie das geht, hat das
Projektteam „Waterschool“ recherchiert und zusammengestellt.
Toolbox für Schulen und Lehrkräfte
So wurden beispielsweise wertvolle Tools und
Lehrmaterialien, aber auch inspirierende
Best-Practise-Beispiele gesammelt. Zielgruppe sind einerseits Schulen und Pädagogen, aber auch Behörden, Eltern und Wasserversorger. Die Materialien sind unter
www.waterschools.eu in
sechs Sprachen verfügbar. Das vom Erasmus + -Programm finanzierte Projekt startete im September 2018. Beteiligt sind Partner aus Deutschland, Österreich, Bulgarien, der Tschechischen Republik, Italien, Slowenien und Großbritannien.
Gesund und plastikfrei trinken
Angenommen, jeder Schüler in der EU bringt nur zweimal pro Woche ein Getränk in einer
PET-Flasche zur Schule mit und wirft die Flasche dort in den Müll. EU-weit besuchen 29,3 Millionen Kinder die Grundschule. Allein diese würden
2,34 Milliarden Plastikflaschen pro Jahr in der Schule „entsorgen“.
Mehr als
20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der EU sind entweder übergewichtig oder fettleibig. Diese Raten haben in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Der Konsum von
zuckerhaltigen Getränken ist mit der Entwicklung von Übergewicht assoziiert. Fast 40 Prozent des von Kindern konsumierten Zuckers stammt aus Getränken. „Wir ermutigen daher Schulen in ganz Europa, Wasserschulen zu werden, und im Schulalltag Leitungswasser zu trinken. Das unterstützt die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen und vermindert massiv den Plastikmüll.“, sagt Rosemarie Zehetgruber vom österreichischen Projektkoordinatorin Gutessen Consulting.
Wien ist Vorreiter
Die europäische Kampagne wurde von der
Wasserschul-Initiative der Wiener Schulen inspiriert. Im Rahmen des Projekts „Wassertrinken in Schulen sind bereits über
66.000 Schüler in 165 Volksschulen (75% aller öffentlichen Volksschulen in Wien) Wassertrinker. Überquellende Mülleimer sind an diesen Schulstandorten dort nach Angaben der Initiatoren Geschichte. Das Projekt wurde mit dem
"Wiener Gesundheitspreis 2019" und dem Preis "Bildung für nachhaltige Entwicklung – Best of Austria" ausgezeichnet.
Die Deutschen Partner des Projektes, der Hamburger
Verein Ökomarkt und das Institut Equalita erstellten die deutsche Version der Lernplattform und wollen die Inhalte hierzulande bekannt machen. Interesse? E-Mail an:
Schule-und-landwirtschaft@oekomarkt-hamburg.de