Die weltweit zweitgrößte Hamburger-Restaurantkette, Burger King Holding Inc. mit Sitz in Miami, geht an den Finanzinvestor 3G Capital. Der Transferpreis beträgt 3,3 Mrd. $ oder 24 $ je Aktie in bar. So wurde gestern mitgeteilt. Inklusive Schuldenübernahme wird daraus eine Summe von 4 Mrd. $.
Dieser Preis bedeutet einen Aufschlag von 46 % auf den Aktien-Schlusskurs von Burger King am Dienstag, bevor die Übernahme-Spekulationen begannen.
Wie es heißt, hat 3G Capital Finanzierungszusagen von J.P. Morgan Chase und Barclays Capital. Vollzug des Deals dürfte das 4. Quartal 2010 sein.
Jetzt, wer ist 3G Capital? Eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in New York City, die bislang Anteile an Unternehmen wie CSX (Eisenbahn-Company in USA) und Coca-Cola Enterprises (Abfüller des Getränkekonzerns) hält. Burger King gilt als erste vollständige Übernahme für den Finanzinvestor. Doch ganz neu ist diese Materie nicht, denn in früheren Jahren war 3G Capital an der Hamburger-Restaurantkette Wendy’s beteiligt.
3G Capital wird definiert und geführt von prominenten Figuren der brasilianischen Wirtschaft. Einer davon heißt Jorge Paulo Lemann, er gilt mit über 10 Mrd. $ Vermögen als einer der 50 reichsten Menschen der Welt. Er ist gleichzeitig Verwaltungsratvorsitzender und Aktionär des Bierkonzerns Anheuser-Busch Inbev.
Burger King wird jetzt innerhalb eines Jahrzehnts zum zweiten Mal an Finanzinvestoren verkauft.
2002 veräußerte der britische Getränkekonzern Diageo das Restaurant-Unternehmen an TPG Capital, Bain Capital und Goldman Sachs Capital Partners. Transferpreis: 1,5 Mrd. $. Dieses Trio brachte 2006 BK an die Börse – hält aber bis heute 31 % der Anteile. Sie gehen jetzt an 3G Capital.
Die BK-Aktie hat 2010 bis zum Aufkommen der Übernahmespekulationen 13 % an Wert verloren und war unter den Ausgabekurs von 17 $ gerutscht.
Im Vergleich dazu der Aktienkurs von McDonald’s im Jahr 2010: 20 % plus.
Burger Kings Chairman und CEO, John W. Chidsey: “We look forward to partnering with 3G Capital, whose proven track record as an investor, together with its financial and consumer brands experience, will serve to further strengthen the Company, our restaurants and franchisees worldwide. We are committed to maintaining the superior guest experience the Burger King system is known for around the world as we transition ownership.”
Er bekommt jetzt einen Co-Chairman zur Seite, nämlich Alex Behring, Managing Partner von 3G Capital.
Seit Montag dieser Woche haben sich die Nachrichten geradezu überschlagen. Verkaufsgerüchte auf allen Kanälen – losgetreten durch eine Meldung im Wall Street Journal.
Zur Hintergrundinformation hier die Wirtschaftlichkeitszahlen der jüngsten BK-Vergangenheit. Sie sind erst vor rund zehn Tagen veröffentlicht worden und sehen in der Tat eher bescheiden aus:
Letzte Augustwoche:Burger King Holdings Inc., Miami, meldet für das Fiskaljahr 2010 (Mitte ’09 bis Mitte ’10) Konzernumsätze von 2,502 Mrd. $ - 1% weniger als im selben Vorjahreszeitraum.
Diese Erlöse beinhalten die Eigenregie-Umsätze (1,8 Mrd. $) sowie die Franchise-Gebühren der Lizenz-Partner/Mieteinnahmen (über 650 Mio. $).
Auf bestehenden Flächen meldet die Quickservice-Organisation weltweit einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 2,3 % (Vorjahr: + 1,2 %). Dabei betrugen die Rückgänge in Nordamerika 3,9 %.
Global betrachtet zählt Burger King am Ende vom Fiskaljahr 2010 249 mehr Restaurants als vor 12 Monaten. Es sind über 12.000 Units in insgesamt 77 Ländern der Erde.
Die Umsätze der Franchise-Partner im Fiskaljahr 2010 betrugen in Nordamerika 7,8 Mrd. $, in Europa, Mittleren Osten, Afrika, Asien und pazifischer Raum 4,2 Mrd. $ sowie in Südamerika 972 Mio. $. Macht unterm Strich ein Umsatzvolumen der Franchise-Partner von über 13 Mrd. $ (Vj.: 12,8).
Zählt man jetzt Eigenregie- und Franchise-Betriebe zusammen, ergeben sich weltweite System Sales von 14,9 Mrd. $.
www.burgerking.com