Noch über den 11. Mai hinaus sollen Restaurants und Cafés in Frankreich geschlossen bleiben.
In einer Fernsehansprache verkündete Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron die Verlängerung der Ausgangssperre bis zum 11. Mai 2020. Restaurants, Hotels und Cafés sollen sogar noch länger geschlossen bleiben. Für die Branche ist das eine Katastrophe.
"Der Präsident der Republik hat das schlechteste Szenario für unseren Sektor angekündigt", erklärte
Roland Héguy, Präsident des Branchenverbandes Union des Métiers et des Industries de L'Hôtellerie (UMIH). "Für unsere Unternehmen ist das Jahr 2020 ein verlorenes Jahr."
In seiner Fernsehansprache am 13. April hatte Emmanuel Macron die
Ausweitung der landesweiten Ausgangssperre bis zum 11. Mai verkündet. Ab dann sollen erste Einrichtungen wie beispielsweise Universitäten, Schulen und Kindergärten schrittweise wieder göffnet werden. Die
gastronomischen Betriebe des Landes, zu denen Restaurants, Brasserien, Cafés, Bars und Diskotheken zählen, sollen dagegen
weiterhin geschlossen bleiben. So will die Regierung eine zweite Infektionswelle vermeiden. Ein konkretes
Wiedereröffnungsdatum für die Branche gibt es bisher nicht.
Umsatzeinbruch bis 100 Prozent
Laut einer Untersuchung der Consultingfirma
Food Service Vision sind die Umsätze in den Bereichen Catering und Gastronomie
zwischen dem 16. und dem 30. März 2020 um 90 bis 100 Prozent eingebrochen. Für die
Hotellerie und Quickservice-Gastronomie verzeichnete das Unternehmen im gleichen Zeitraum durchschnittliche
Umsatzrückgänge zwischen 70 und 85 Prozent. Die gesamten
Verluste für die Gastronomie und Hotellerie
im 1. Quartal bezifferte Food Service Vision auf
3,5 Milliarden Euro.
Um die Segmente zu unterstützen, die von den Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus am stärksten betroffen sind, kündigte der Minister für Maßnahmen und öffentliche Finanzen Gérard Darmanin an insgesamt
750 Millionen Euro an Steuer- und Sozialabgaben für Unternehmen aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Kunst und Unterhaltung
zu streichen. Zudem stockte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire den
nationalen Solidaritätsfonds von 1 Milliarde auf rund
7 Milliarden Euro auf: Unternehmen, deren Umsätze im Jahresvergleich um über 50 Prozent gesunken sind, erhalten nun eine Sofortunterstützung von bis zu 5.000 Euro. Die kleinere Soforthilfe von knapp 1.500 Euro wurde zum jetzigen Zeitpunkt bereits von knapp 900.000 Unternehmen beantragt.