Bei gutem Wetter verwandelt sich die litauische Hauptstadt Vilnius in ein gigantisches Open-Air-Café. Der Bürgermeister stellt den Gastronomen der Stadt 18 öffentliche Plätze kostenlos zur Verfügung. Spektakuläre Kulisse inklusive: Die Altstadt von Vilnius zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Bereits in der vergangenen Woche durfte die Gastronomie in Litauen schrittweise wieder eröffnen. Damit Social-Distancing-Regeln eingehalten werden können, dürfen Gastronomen nun auch die öffentlichen Plätze der litauischen Hauptstadt bespielen.
Nach dem wochenlangen Stillstand des öffentlichen Lebens könnte es bald ungewohnt belebte Bilder aus der
historischen Altstadt von Vilnius geben. So verkündete der Bürgermeister der litauischen Hauptstadt, dass Vilnius seinen Gastronomen einen Großteil des
öffentlichen Raums zur Verfügung stellen werde. Die von der Coronakrise hart getroffenen Bar- und Restaurantbesitzer können dann ihre
Tische im Freien aufstellen und zugleich die gebotenen
Abstands-Regeln einhalten.
Der
stufenweise Ausstieg aus dem Lockdown hat im baltischen Staat Litauen in der vergangenen Woche
begonnen:
Cafés und Restaurants mit Sitzplätzen im Freien, Friseure und nahezu der komplette Handel durften wieder eröffnen. Es gelten jedoch auch im von der Corona-Pandemie vergleichsweise schwach betroffenen Litauen (44 Todesfälle) strenge Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Die Zahl der Kunden pro Geschäft ist begrenzt,
Café- und Restauranttische müssen mindestens zwei Meter voneinander entfernt aufgestellt werden.
Hintergrund für die Freigabe der öffentlichen Plätze durch die Stadtregierung von Vilnius sind auch die städtebaulichen Gegebenheiten: Die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Altstadt von Vilnius ist geprägt von engen Gassen, die es fast unmöglich machen, mehr als ein paar Tische im Freien aufzustellen.
„Cafés und Restaurants dürfen
in dieser Saison kostenlos Tische im Freien aufstellen", sagte Remigijus Šimašius, Bürgermeister von Vilnius. Die öffentliche Sicherheit bleibe die oberste Priorität der Stadt, aber die Maßnahme solle den Cafés helfen, "sich zu öffnen, zu arbeiten, Arbeitsplätze zu erhalten und Vilnius am Leben zu erhalten".
160 Bewerber für die Flächen
Die Öffnung für Cafés und Restaurants im Freien betrifft
achtzehn öffentliche Plätze der Stadt, einschließlich des zentralen Domplatzes. Im Laufe des Sommers sollen
weitere hinzukommen, hieß es aus dem Rathaus. Mehr als 160 Betriebe hätten sich bereits auf das Angebot beworben.