Österreich / Corona-Krise

Gastro-Öffnung kommt Mitte Mai

Seit dem 16. März gilt in Österreich der Lockdown. Landesweit muss die Gastronomie, wie auch hier am Stephansdom in Wien, ihre Türen geschlossen halten. Kanzler Kurz stellte nun die Wiederöffnung für Mitte Mai in Aussicht.
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Seit dem 16. März gilt in Österreich der Lockdown. Landesweit muss die Gastronomie, wie auch hier am Stephansdom in Wien, ihre Türen geschlossen halten. Kanzler Kurz stellte nun die Wiederöffnung für Mitte Mai in Aussicht.

"Wir werden in eine neue Normalität eintreten - mit so vielen Freiheiten wie möglich und so vielen Einschränkungen wie nötig", sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz Anfang dieser Woche in einem Interview mit dem US-Sender CNN. Dabei gab er auch erste Hinweise, wie diese neue Normalität in der Gastronomie aussehen wird - und wann sie beginnt: Sollte es keinen erneuten Anstieg der Corona-Neuinfektionen geben, dürfen Restaurants in Österreich Mitte Mai ihren Betrieb wiederaufnehmen.

Die von Kurz' angekündigte Öffnung der Gastronomie ist Schritt 3 der Lockerungsmaßnahmen nach dem kompletten Shutdown am 16. März in Österreich. An diesem Montag durften bereits kleine Geschäfte ihren Betrieb wieder aufnehmen. In zwei Wochen sollen größere Läden folgen und ab Mitte Mai schließlich die Gastronomie. Wichtig sei, dass zwischen jedem Schritt zwei Wochen Zeit lägen, betonte Kurz. So könne man die Entwicklung der Corona-Fallzahlen beobachten und darauf reagieren - wenn es sein müsse auch mit einer Notbremsung.


"Derzeit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus bei etwa 100. Der Trend geht nach unten und die Situation in den Krankenhäusern ist gut", so Kanzler Kurz. Damit sieht das Nachbarland, das zu Anfang der Corona-Pandemie vor allem an seinen beliebten Skiorten stark betroffen war, Spielraum für ein vorsichtiges Hochfahren der Wirtschaft.

Masken auch für die Servicekräfte

Kanzler Kurz äußerte sich auch zu den Sicherheitsmaßnahmen, die für Gastronomie-Betriebe nach der Wiederöffnung gelten sollen. Ebenso wie bereits in Geschäften praktiziert, soll demnach eine Maskenpflicht für die Mitarbeiter gelten. Beschränkt werden könnte zudem die Zahl der Menschen, die am Abend gemeinsam ausgingen. Die eingeführten Social Distancing-Regeln - Mindestabstand halten - gelten dann auch in Restaurants. 


Regelmäßige Corona-Tests der Mitarbeiter-Teams hingegen könne es vorerst nicht geben, sagte Kurz auf Nachfrage von CNN. Ein solches Vorgehen sei zwar ideal, doch fehlten bislang die dafür notwendigen Kapazitäten. 

Insbesondere die von Kurz vorgeschlagene Maskenpflicht für Service-Mitarbeiter wird in der Branche kritisch gesehen. Gastronomie verkaufe sich über Emotionen, sagte beispielsweise Christina Hummel, Klubobfrau der Wiener Kaffeehausbesitzer, im österreichischen Fernsehen. Sie schlug Plexiglasschilder als Alternative vor. 

In Stein gemeißelt sind die neuen Vorschriften für die Gastronomie noch nicht. Aktuell stehen Wirtschaftsverbände und Regierung über die konkrete Ausgestaltung der Regeln im Austausch. Bei einer am Sonntagabend kursierenden Nachricht, dass es eine Sperrstunde für die Gastronomie ab 18 Uhr geben werde, handelt es sich jedoch um eine Falschmeldung, wie das Bundeskanzleramt in Österreich inzwischen klarstellte. 

Neben der geplanten Lockerung für die Gastronomie könnte es nach Einschätzung von Kanzler Kurz noch in diesem Sommer auch eine Öffnung der Tourismus-Gebiete in Österreich geben. So kann sich der Regierungschef vorstellen, dass Gäste aus Ländern, die ihre Corona-Situation unter Kontrolle hätten, - ohne spezielle Gesundheitszeugnisse - einreisen dürften. Explizit nannte er Deutschland.
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