Österreich

Burger-King-Betreiber kauft Rosenberger

TQSR-CEO Hartmut Graf ist neben Burger King Österreich nun auch für Rosenberger Restaurants zuständig.
Burger King
TQSR-CEO Hartmut Graf ist neben Burger King Österreich nun auch für Rosenberger Restaurants zuständig.

Die TQSR Holding und Development GmbH übernimmt 100 Prozent der Anteile der österreichischen Rosenberger Restaurant GmbH, die sich derzeit im Sanierungsverfahren befindet. Das teilt das Unternehmen mit. TQSR ist zudem Masterfranchisenehmer von Burger King in Österreich und gehört zur Theophil Group der Familie des Wiener Wirtschaftsanwalts Dr. Dieter Spranz.

Laut der Mitteilung finanziert TQSR den Rosenberger-Gläubigern die im Sanierungsplan angebotene Quote von 20%. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung des vereinbarten Sanierungsplans, die in der am 12. März anberaumten Sanierungsplantagsatzung erfolgen soll. Der Transaktionswert inklusive übernommener Nettofinanzverbindlichkeiten beträgt ca. 9 Mio. Euro.

Die österreichweit 14 Rosenberger Raststätten sollen laut TQSR umfassend renoviert, modernisiert und in ein Multibrand-Konzept gewandelt werden. Neben den Marken Burger King und Rosenberger werden bis zu drei weitere Systemkonzepte mit ähnlich bekannten Marken integriert und von der Rosenberger Restaurant GmbH betrieben. Die Marke Rosenberger soll zukünftig für gehobene österreichische Küche im Rahmen eines modernen systemgastronomischen Konzepts stehen. Das Sortiment der vorhandenen Shops wird ebenfalls modernisiert und bedarfsorientiert optimiert. Unter anderem sind digitale Orderterminals und „mobile ordering“ vorgesehen. Das Investitionsvolumen der über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren geplanten Umbau- und Renovierungsarbeiten beträgt ca. 30 Mio. Euro.

Gewinnerwartung bei ca. 10 Prozent

TQSR betreibt aktuell selbst 20 der insgesamt 50 Burger King Units in Österreich. Von der Integration der  Rosenberger Restaurants erhofft sich das Unternehmen Synergien und Kosteneinsparungen in den Bereichen Organisation, Einkauf, Rechnungswesen und Marketing. In Verbindung mit den bereits vom Insolvenzverwalter Dr. Christian Lind vorgenommenen Reorganisationsmaßnahmen und den teilweise erfolgten Anpassungen von Mietverträgen erwartet das Unternehmen gesamt ein EBITDA von ca. 10 Prozent des Umsatzes.

Joint Venture schon seit 2017

Burger King Österreich und die Rosenberger Restaurant GmbH hatten sich bereits Anfang 2017 in einem Joint Venture (51%/49%) zusammengeschlossen. Rosenbergers wirtschaftliche Schwierigkeiten ließen die Zusammenarbeit aber nicht über den Planungsstatus hinaus kommen.
Über TQSR
TQSR und Rosenberger beschäftigen ca. 800 Mitarbeiter und erwirtschaften kumuliert einen jährlichen Umsatz von insgesamt ca. EUR 60 Millionen. Dank 7 geplanter Burger-King-Neueröffnungen erwartet das Unternehmen für 2019 einen Umsatz von 79 Mio. Euro, die Zahl der Mitarbeiter soll auf etwa 1.000 steigen.
Seit 2015 ist die TQSR Holding und Development GmbH Masterfranchisenehmer für Burger King in Österreich und verantwortet Marketing / PR , Development, Supply Management, Monitoring, Training und Verrechnung. Insgesamt gibt es in Österreich 50 Burger King Restaurants, 20 betreibt TQSR selbst (Stand: 28.2.2019). Die TQSR Holding und Development GmbH ist eine Gesellschaft der in österreichischem Familienbesitz stehenden Theophil Group.

„Die Übernahme unseres bisherigen Joint Venture Partners Rosenberger ermöglicht uns, die Umsetzung des in vielen anderen europäischen Ländern erfolgserprobten Multibrand-Konzepts konkret anzugehen. Die ersten modernisierten Standorte werden wir noch innerhalb der nächsten 12 Monaten eröffnen“ erklärt TQSR -CEO Hartmut Graf.

Drei Rosenberger Restaurants geschlossen

Im Zuge des Insovenzverfahrens wurden die Rosenberger Restaurants in Ampaß, Haag (temporär) und Lindach geschlossen. Die Anzahl der Mitarbeiter an den verbleibenden 14 Standorten und in der Verwaltung sank damit auf ca. 330. Weitere Schließungen oder Personalabbau seien nicht geplant, teilt TQSR mit.
Über Rosenberger
Die 1972 von Heinz J. Rosenberger gegründete Marke „Rosenberger“ steht für ein großes Kapitel Pioniergeschichte moderner Verkehrs-Gastronomie an österreichischen Autobahnen. Als der mehrfach ausgezeichnete Gründer (u.a. 1987 Hamburger Foodservice Preis) 1999 im Alter von nur 62 Jahren verstarb, wurde 2004 das Unternehmen in der Familie aufgeteilt. Melina und Kris Rosenberger führten ihren Unternehmens-Teil (14 Standorte) unter dem alten Namen weiter. 2013 veräußerten Melina und Kris Rosenberger das Unternehmen an chinesische Unternehmerfamilien. Im Dezember 2018 meldete die Rosenberger Restaurants GmbH Insolvenz an.

Der andere Teil des Familienunternehmens (2004: 13 Restaurants) wurde zur Marke „Landzeit“, die aktuell unter der Regie von Wolfgang Rosenberger (Geschäftsführer) und Schwester Elisabeth (Marketing-Chefin) mit 16 Standorten rund 50 Mio. Euro Netto-Umsatz pro Jahr generiert. "Landzeit" ist von der Insolvenz nicht betroffen.
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