Die Sonne scheint auf Gastwirte und ihre ersten Gäste auf der Café-Terrasse in Cannes.
Seit dem 19. Mai dürfen in Frankreich Geschäfte, Theater und Außengastronmie wieder öffnen – unter Auflagen, versteht sich. Vorsicht lautet das Gebot der Stunde, um jeden neuen Lockdown zu vermeiden.
Die Ausgangssperre gilt weiterhin, jedoch nun erst ab 21 Uhr statt bereits ab 19 Uhr. Mittag- und Abendessen auf der Restaurantterrasse sind also wieder möglich. Der "petit noir" sowieso. Ab dem 9. Juni soll nochmals verlängert werden. Dann dürfen sich die Menschen draußen wieder bis 23 Uhr aufhalten.
Ab dem 30. Juni soll die Ausgangssperre dann ganz aufgehoben werden, so der Plan.
"Das ist ein wichtiger Moment für unser Land. Die Wiedereröffnung soll ein Erfolg, ein kollektiver Sieg werden", wird
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno le Maire zitiert. "Dafür unterstützen wir alle Restaurants, Cafés, Hotels und Geschäfte weiter, die wegen der Hygieneauflagen erneut Umsatzeinbußen haben werden." Gastronomen dürfen davon ausgehen, dass
15 Prozent der Lohnkosten in den Sommermonaten Juni bis August der Staat trägt.
Mini-Terrassenbetrieb reicht nicht
Weil das Wetter ein Unsicherheitsfaktor bleibt, werden viele
Gastronomiebetriebe weiterhin auf Take-away und Delivery setzen. Viele haben renoviert und ihre Locations auf Vordermann gebracht und hoffen nun auf viele Gäste und gutes Wetter. Insgesamt gelten weiterhin strenge Corona-Infektionsschutzregeln. Die 7-Tage-Inzidenz in Frankreich sinkt zwar, ist jedoch mit 145,4 noch annähernd doppelt so hoch wie in Deutschland (73, Stand 19.5.2021). Deshalb müssen auf den
Terrassen von Restaurants, Bars und Bistros Hygiene-Masken getragen werden. Nur an den Tischen, besetzt mit
maximal sechs Gästen, dürfen sie abgenommen werden. Große Terrassen dürfen zudem
maximal zur Hälfte belegt werden.
Restart, Frankreich: Nix wie raus!
Die Grundschulen in Frankreich sind nun auch wieder für Präsenzunterricht geöffnet, ebenso wie Kultureinrichtungen wie
Museen, Theater oder auch Kinos. Sie dürfen ihre Plätze jedoch maximal zu 35 Prozent auslasten. Parallel zur Wiedereröffnung mahnen Epidemiologen vor Leichtsinn. Sie erinnern daran, weiterhin die
AHA-Regeln streng einzuhalten, um die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiterhin zu drücken und auf keinen Fall einen erneuten Lockdown zu riskieren.
Gastronomie in Österreich vollständig geöffnet
Der Tisch ist gedeckt. Nun dürfen auch in Österreich die Gäste wiederkommen.
Auch in der Alpenrepublik Österreich ist der Startschuss gefallen. Seit Mittwoch, 19. Mai
dürfen Gäste wieder Cafés, Bars und Restaurants besuchen - sogar im Innenbereich jedoch mit geringerer Auslastung. In Wien ermpfing ein Lokal am Donaukanal die ersten Gäste bereits um 5 Uhr am Morgen, wie das Portal oe24.at berichtet. Am Abend gilt jedoch die Sperrstunde für Gastronomie ab 22 Uhr.
In den Restart sind auch Hotels und Kultureinrichtungen eingeschlossen. Wer jedoch die neuen Freiheiten genießen möchte, muss einen negativen Corona-Test vorlegen, vollständigen Covid-19-Impfschutz nachweisen oder eine überstandene Infektion mit dem Corona-Virus.
Gedulden müssen sich die Menschen in Österreich noch mit größeren Feiern, Zusammenkünften oder Vereinsfesten. Geheiratet wird also nach wie vor im kleinen Kreis. Hoffnung macht aber der Bundeskanzler. Laut Einschätzung von Sebastian Kurz soll das Land im Sommer "wieder zur Normalität zurückkehren". Die 7-Tage-Inzidenz in Österreich liegt bei 59,3 (Stand 18.5.2021), rund 40 Prozent der Menschen haben zumindest eine erste Covid-19-Impfung erhalten.