Schrittweise sollen die österreichischen Vapiano Units wieder eröffnen. Am 15. Mai ist der Start der beiden Innsbrucker Franchise-Betriebe geplant.
Vapiano Österreich scheint gerettet. Sofern das Handelsgericht Wien die insolvenzrechtliche Genehmigung erteilt, übernimmt der österreichische Caterer und Gastro-Unternehmer Josef Donhauser ab sofort ein Portfolio von 12 Vapiano-Restaurants in Österreich.
Nach der
Insolvenz der deutschen Restaurantkette Vapiano Ende März hatte im April
auch die Österreich-Tochter beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren beantragt.
Nun ist
Josef Donhauser, dessen Gastro-Unternehmen
DoN Group als eine der größten privat geführten österreichischen Catering-Companys gilt, eingestiegen. Die Marke Vapiano solle erhalten bleiben, heißt es. Donhauser plant, die
12 übernommenen Standorte unter dem Markennamen Vapiano weiterzuführen.
Über die DoN Group
Die DoN Group (gegründet 1992) gilt mit aktuell 1.300 Mitarbeitern als Österreichs größtes privat geführtes Cateringunternehmen und ist national und international im Catering-Bereich aktiv. Zudem betreibt die Gastronomiegruppe von Josef Donhauser ein Portfolio von Restaurants, Cafés und Bars. Zu den Catering-Segmenten zählen neben Rail Catering, Lounge Service, Office & Congress Catering auch das Catering bei Firmenfeiern, Sport-, Kunst- und Kulturevents sowie Publikumsgastronomie.
Wiedereröffnungen noch im Mai
Nach und nach sollen ab dem 15. Mai vor dem Hintergrund der Corona-abhängigen Rahmenbedingungen die einzelnen Standorte wiedereröffnet werden. Definitiv sollen die beiden erfolgreichen
Innsbrucker Franchise-Betriebe, an denen Donhauser die Mehrheit übernimmt,
bereits ab 15. Mai 2020 den Betrieb wieder aufnehmen. Die übrigen Units sollen nach wirtschaftlicher Prüfung schrittweise folgen.
Rund 500 Arbeitsplätze, davon rund 300 in Vollzeit, sollen somit gerettet werden.
Insolvenz-Verwalter Dr. Stephan Riel erteilte Donhausers Kaufangebot den Zuschlag, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Übernommen werden die wesentlichen Assets der einzelnen Standorte wie Mietrechte und Infrastruktur.
Donhauser ist zuversichtlich
„Das
gastronomische Angebot der österreichischen Vapiano-Restaurants hat bis zur coronabedingten Schließung
sehr gut funktioniert. Vapiano Österreich war für die Gruppe ein wirtschaftliches Asset, das unverschuldet in den Konkurs der deutschen Muttergesellschaft hineingezogen wurde“, begründet
Josef Donhauser die Übernahme.
Die Restaurants in Österreich zählten zu den weltweit umsatzstärksten der gesamten Vapiano-Gruppe, so Donhauser, der sich
optimistisch zeigt, die Restaurants auf Basis notwendiger Adaptierungen in eine gute Zukunft führen zu können.
Franchise-Restaurants waren nicht betroffen
Die Franchise-Restaurants waren wie in Deutschland
vom Sanierungsverfahren nicht betroffen. Die Insolvenz sei eine „direkte Konsequenz aus dem Insolvenzverfahren von Vapiano Deutschland und ist nicht durch die österreichische Organisation verursacht“, hatte
Vapiano Österreich im Rahmen des Insolvenzverfahrens betont.
Vapiano SE – Insolvenz
Am 20. März 2020 hatte das deutsche Unternehmen mit Sitz in Köln seine Insolvenz mitgeteilt und erklärt, der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit sei aufgrund des drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgangs eingetreten. Zugleich hatte das Unternehmen einen "dringenden Appell an die Bundesregierung zur schnellen Umsetzung der wirtschaftlichen Hilfen in der Covid-19-Krise" gerichtet.
Am 1. April musste dann endgültig Insolvenz beantragt werden. 55 deutsche Restaurants und rund 2.000 Mitarbeiter sind davon betroffen. Die 29 Franchise-Restaurants in Deutschland jedoch nicht.
Im April hatte auch die Österreich-Tochter beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren beantragt.
Die Vapiano SE erzielte im
Top 100 Ranking von foodservice 2019 mit 82 Betrieben in Deutschland einen
gastronomischen Netto-Umsatz von 207 Mio. Euro (Vj. 215 Mio. Euro, Schätzwerte der Redaktion).